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Martin Tomczyk: Dank starkem Endspurt im BMW-Kader?

Von Andreas Reiners
Martin Tomczyk

Martin Tomczyk

Nach einer schwachen ersten Saisonhälfte stand hinter der Personalie Martin Tomczyk beim BMW zumindest ein Fragezeichen. Mit einem starken Endspurt setzte er aber ein Ausrufezeichen.

Als die Zukunft von Martin Tomczyk in der Schwebe war, drehte der Ex-Champion nochmal ordentlich auf. Ein Endspurt auf ordentlichem Niveau bescherte dem Rosenheimer insgesamt 49 Punkte. Dass er damit unter dem Strich Gesamtsechster und hinter Champion Marco Wittmann zweitbester BMW-Pilot sein würde – damit hätte Tomczyk wohl selbst kaum gerechnet.

Denn pünktlich zur Saisonhalbzeit waren es gerade einmal acht mickrige Zähler. Tomczyk haderte. Fragte sich immer wieder, warum es nicht so läuft wie gewünscht. Eine kurzfristige Lösung fand er nicht. Frust machte sich breit.

Und auch Gerüchte, dass seine DTM-Karriere nach dem Ende der Saison zu Ende sein könnte. Denn trotz seines Wechsels von RMG zu den Meistermachern von Schnitzer kamen die erhofften Ergebnisse nicht. Stattdessen räumte Wittmann bei Tomczyks Ex-Team Siege und Titel ab. Kein Wunder also, dass bei Spekulationen um das DTM-Personal für 2015 auch immer wieder der Name Tomczyk als möglicher Streichkandidat genannt wurde.

Doch darüber hatte Tomczyk sowieso nie offen nachgedacht. Stattdessen suchte er nach Lösungen auf der Strecke. Und hinterließ in den verbliebenen fünf Rennen ein deutliches Ausrufezeichen. Einmal Platz vier, einmal Rang drei und dazu weitere wichtige Punkte – der Meister von 2011 zeigte, dass mit ihm immer noch zu rechnen ist.

Und wie Rennfahrer nun mal so sind, ist solch eine Leistungskurve schön und gut – doch «es ist natürlich nicht das, was ich mir vorstelle. Generell war die Saison nicht so, wie ich sie erleben möchte», so Tomczyk: «Wir haben gesehen, dass ich im Qualifying nach wie vor große Probleme habe und dass die Streuung innerhalb von BMW noch zu groß ist.»

Heißt: Wenn Wittmann es kann, sollten es die anderen eigentlich auch können. Konstanz ist da das Zauberwort. Denn konstant auf das ganze Jahr gerechnet hätte Tomczyk zumindest um den Vizetitel fahren können. «Da müssen wir dran arbeiten im Winter und das wird unsere Hauptaufgabe sein. Dass wir wirklich auch mal alle zusammen die Leistung vom Auto konstant abrufen können», unterstrich Tomczyk.

Und was ist nun das Geheimnis von Marco Wittmann, der am Ende 50 Punkte Vorsprung vor dem Zweiten Mattias Ekström (Audi) und mehr als dreimal so viele Zähler hatte wie Tomczyk? «Es gibt verschiedene Ansätze und denen muss man jetzt im Winter nachgehen und abarbeiten und dann sehen, ob das der richtige Ansatz war. Marco ist ein Fahrer, der Untersteuern bevorzugt. Die große Zahl der anderen Fahrer bei BMW bevorzugt eher ein Übersteuern und so hat das einfach auch perfekt für ihn harmoniert.»

Tomczyk wird im Winter nur kurz die Beine hochlegen. Denn die Hausaufgaben sind zahlreich. «So viele Testtage haben wir auch nicht und die müssen wir sinnvoll nutzen. Wir haben gesehen, dass es im Laufe der Saison schwierig ist, diese Testpunkte abarbeiten zu können. Und deswegen werden wir versuchen, diese paar Testtage im Winter so zu nutzen, dass wir alle nächstes Jahr die Möglichkeit haben, wirklich um die Pole Position und um einen Sieg mitfahren zu können.»

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