Ekström: Manch anderer würde dir in die Karre fahren
Mattias Ekström
Mattias Ekström war zufrieden. Und enttäuscht. Zufrieden in erster Linie mit seinem Auto. Den Audi hatte sein Team dank eines Jokers über Nacht zu einem Großteil umgebaut. Das hatte sich im zweiten Rennen auf dem Norisring ausgezahlt. Der Schwede kämpfte bis kurz vor dem Ende als bester Pilot der Ingolstädter um einen Podiumsplatz. «Es war eines meiner besten Rennen in meiner Karriere», sagte der zweimalige DTM-Champion.
Klar, eine bemerkenswerte Aussage nach einem vierten Platz. Und nach einem der besten Rennen seiner langen Laufbahn ohne Pokal nach Hause zu gehen, sei schon ein komisches Gefühl. Aber der Schwede hatte Spaß, das Auto machte, was er wollte und er konnte trotz der Performance-Gewichte mithalten und lieferte sich dann noch einen bemerkenswerten Zweikampf mit Bruno Spengler.
Der Kanadier war in der Grundigkehre kurz vor Schluss am Schweden vorbeigezogen. Ein harter, aber fair geführter Zweikampf, der in der persönlichen Bestenliste Spenglers weit oben steht. Auch Ekström fand den Zweikampf unterhaltsam. Er hatte schon einige Runden zuvor festgestellt, dass sein Reifen nachgab. Spengler kam so näher ran. Und Ekström wehrte sich, aber nicht um jeden Preis.
«Am Anfang des Rennens war Bruno auch fair zu mir und wenn er da die Chance nutzt, dann lasse ich ihm den Platz. Er hat volle Attacke gefahren und hat das perfekt hingekriegt, mein Kompliment dafür. Ich hatte in dem Moment nichts dagegenzusetzen. Meine Waffe war ein bisschen stumpf am Ende sozusagen», sagte Ekström.
Ekström stellte aber auch klar, dass er sich nicht bei jedem Konkurrenten so verhalten würde. «Er weiß genau, dass er diesem Kampf nicht mit jedem hier haben kann und ich weiß auch, dass ich auch nicht jedem den Platz lassen würde. Denn manch anderer würde dir in die Karre fahren, dass du nicht ins Ziel kommst», so Ekström und lobte den Respekt, den Spengler gehabt habe. Und den er auch vor dem Kanadier habe. Denn das geht Ekström nicht mit allen DTM-Piloten so.
Dem Routinier geht es dabei vor allem um das Motto «leben und leben lassen. Wenn jemand schneller ist, aber die anderen Piloten fahren trotzdem eine Defensivlinie bis zum Graben. Die kämpfen um jeden Millimeter um Platz 17, als ginge es um die Weltmeisterschaft oder Olympiagold, aber eigentlich geht es um nichts. Den Respekt und Anstand von vielen Fahrern finde ich zu schlecht», sagte er.
Mit Kollegen wie Spengler oder auch Gary Paffett könne er kämpfen und bis auf einen Meter hinterherfahren. «Und wenn man sich einmal berührt, ist es auch nicht schlimm, denn da passiert nie was schlimmes.»