DTM-Titelkampf: Ekström, Wehrlein oder …?
Mattias Ekström
Anspannung? Nervosität? «Ich habe eher Spaß als dass ich Anspannung spüre», sagte Wehrlein, der in der Gesamtwertung sechs Rennen vor Saisonende sechs Punkte hinter Spitzenreiter Ekström auf Platz zwei liegt.
Der alte Hase Ekström macht sich auf der Zielgeraden der Saison zwar auch nicht in die Hose. Er erklärte allerdings: «Seit ich 15 Jahre alt bin, mache ich Druck auf mich selbst – dadurch steigt die Leistung. Wenn der Tag gekommen ist, dass es so ist, als ob man den Müll rausbringt oder auf Toilette geht, mache ich etwas falsch», sagte der 37-Jährige.
Seine jahrelange Erfahrung kommt ihm natürlich zugute. Auch die Ausflüge in den Rallycross, wie er zuletzt verriet, machen ihn gelassener. «Ich habe so viel gelernt in den ganzen Jahren», sagte er. Deshalb seien die anstehenden Rennen auch Rennen wie alle anderen. «Natürlich macht es immer Spaß, ein Rennauto zu fahren. Aber richtig viel Spaß macht es, um Siege und Pokale zu kämpfen. Dass man in der DTM mit ein paar Jahren Erfahrung einen Vorteil gegenüber den Jungen hat, ist gut», sagte er.
Ekströms Ziel für Oschersleben: «Ein perfektes Wochenende. Mit dem hohen Zusatzgewicht ist vor allem das Qualifying schwierig. Im Rennen komme ich mit vollen Tanks und abbauenden Reifen schon klar. Ich habe momentan ein gutes Gefühl mit meinem Ingenieur: Uns gelingt eine gute Abstimmung. Das hilft.»
Wenig hilfreich war allerdings das Elektronikproblem im Qualifying zum ersten Rennen des Wochenendes. Ekström konnte durch das technische Problem nicht schalten und muss nun vom letzten Startplatz aus ins Rennen. Wehrlein hat auf Rang sechs die deutlich bessere Ausgangsposition.
Doch Ekström (126 Punkte )und Wehrlein (120) sind sowieso nicht die einzigen, die Chancen auf den Titel haben. So liegen Edoardo Mortara (110) und Jamie Green (105) in Schlagdistanz, selbst Bruno Spengler (85) und Gary Paffett (75) haben noch rechnerische Möglichkeiten. Und Paffett hat seinen zweiten Titel tatsächlich noch nicht abgeschrieben.
«Ich kenne beide Seiten. 2012 habe ich lange geführt und trotzdem verloren. Warum sollte ich in dieser Saison die Lücke nach vorne nicht mehr schließen können? Aber natürlich hat Pascal im Mercedes momentan die besseren Aussichten. Ich glaube, dass es zwischen ihm und Mattias im Titelkampf bis zum letzten Rennen spannend bleibt», sagte Paffett.
Und Spengler? «Träumen kann man immer. Es ist in diesem Jahr aber ein bisschen schwierig. Ich lasse mich überraschen, was am Ende dabei herauskommt», sagte der BMW-Pilot.