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DTM-Kontroverse: Teamorder oder nicht?

Von Andreas Reiners
Teamorder in der DTM

Teamorder in der DTM

Teamorder – über die Möglichkeit, einen Werksfahrer gewinnbringend zu unterstützen, wurde gegen Ende der Saison 2015 kontrovers diskutiert. Doch die Mannschaftshilfe gehört zur DTM dazu. Oder doch abgeschafft?

DTM-Chef Hans Werner Aufrecht ist sich der Problematik bewusst. «Solange es acht Autos eines Herstellers gibt, müssen wir das akzeptieren. Wenn wir es verbieten, passiert es heimlich», sagte Aufrecht. 2013 wurde die Teamorder in der Tourenewagen-Serie wieder «legalisiert».

Aufrecht weiter: «Ich finde das auch gar nicht so schlimm. Im Radsport wird das ja auch so gehandhabt. Auch die DTM ist in gewisser Weise ein Teamsport. Mir ist nur wichtig, dass dieses Vorgehen nach einem Rennen auch ehrlich kommuniziert wird – alles andere ist doch Irreführung der Fans», sagte er. Und spielte auf die Vorkommnisse beim vorletzten Event auf dem Nürburgring an.

Da hatte Mercedes, trotz angeblicher Fairness-Absprachen, etwas sehr offenkundig strategisch Schach gespielt. Maximilian Götz hatte beispielsweise einen deutlichen Vorsprung gegenüber dem späteren Champion Pascal Wehrlein innerhalb kurzer Zeit eingebüßt, so dass der 21-Jährige vorbeiziehen konnte. Unsauber, so der Tenor beim Großteil der Konkurrenz. Einige Fahrer bezeichneten Aktionen wie diese als Verarsche an den Fans.

Sollte man die Teamorder also komplett verbieten oder wieder unter Strafe stellen? ««Das kann man nicht. Das ist eines der Themen, das man nicht nachweisen kann. Es sei denn, es macht einer einen Funkspruch», sagte Audis DTM-Leiter Dieter Gass auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com.

Gass hatte sich nach dem Sonntagsrennen auf dem Nürburgring über das Mercedes-Verhalten echauffiert, in erster Linie vor allem aufgrund der kurz zuvor getroffenen Absprache, sauberen Motorsport zu bieten. Mercedes verwies darauf, dass man als Team verliere und auch gewinne.

Es lässt sich eigentlich nicht eliminieren», so Gass. Wenn im Saisonendspurt zwei Markenkollegen hintereinander fahren, der eine mit, der andere ohne Titelchancen, und der eine ist so schlau, den anderen von sich selbst aus vorbeizuwinken - «Wer will beurteilen, ob das eine Stallregie war oder nicht?», so Gass.

Darum gehe es aber auch gar nicht. «Was man aber verhindern kann ist, dass man Autos verlangsamt, um andere herankommen und überholen zu lassen, um dann vielleicht noch gleichzeitig einen markenfremden Fahrer zu überholen.» Das habe man alles schon gehabt. «Dann lässt man sich irgendwelche Codes einfallen. Da waren wir schon mal und da müssen wir meiner Meinung nach nicht mehr hin.»

Mercedes-DTM-Rennleiter Ulrich Fritz erklärte: «Wenn man eine gute Variante finden will, dann muss man sich zusammensetzen und sich überlegen, wie so etwas kontrollierbar ist. Es bringt aber nichts, wenn ich sage, dass ich die Fahrer ab einer bestimmten Sekundenzahl nicht mehr tauschen lassen will. Das würde dazu führen, dass die Fahrer einfach nicht mehr wegfahren.»

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