Wittmann vor Daytona-Debüt: Nicht immer ganz am Limit
Marco Wittmann
Bei dem Langstreckenklassiker, der den Saisonauftakt der IMSA WeatherTech SportsCar Championship (WTSCC) bildet, wird der DTM-Champion von 2014 das Team von Turner Motorsport verstärken. Die Mannschaft setzt in der GTD-Klasse zwei BMW M6 GT3 ein.
Wittmann wird gemeinsam mit BMW Werksfahrer Jens Klingmann, Bret Curtis und Ashley Freiberg das Fahrzeug mit der Startnummer 96 pilotieren. Es ist nicht nur Wittmanns Premiere bei den 24 Stunden von Daytona, sondern auch sein erstes Rennen in den USA überhaupt. Am vergangenen Wochenende absolvierte er mit Turner Motorsport beim Roar before the 24 auf dem Daytona International Speedway Testfahrten mit dem neuen BMW M6 GT3.
Der neu entwickelte BMW GT-Rennwagen wird in Daytona seinen ersten Renneinsatz bestreiten. Turner Motorsport setzt in der GTD-Klasse die GT3-Version ein, das BMW Team RLL schickt in der GTLM-Klasse zwei BMW M6 GTLM an den Start.
Marco, wie zufrieden sind Sie mit dem Test beim Roar before the 24 in Daytona?
Wir sind mit einem positiven Gefühl nach Hause gereist. Bei diesem Test sind wir mit dem BMW M6 GT3 zum ersten Mal gemeinsam mit der Konkurrenz auf die Strecke gegangen. In erster Linie ging es darum, das Auto kennenzulernen und eine gute Balance für das Fahrzeug zu finden. Es ist toll, Teil eines solchen neuen Projekts und beim ersten Rennen des BMW M6 GT3 dabei zu sein. Und wenn man sieht, wo wir angefangen haben und wo wir jetzt stehen, kann man bestätigen, dass gute Entwicklungsarbeit geleistet wurde. Nun müssen wir sehen, wie gut wir im Rennen im Vergleich zur Konkurrenz sind. Zudem ist natürlich in einem 24-Stunden-Rennen auch die Haltbarkeit ein Thema, vor allem bei einem neu entwickelten Fahrzeug. Doch wir gehen guter Dinge ins Rennwochenende. Es waren drei gute Testtage, an denen wir viel gelernt haben.
Sie sind in der DTM zuhause – was macht für Sie den Reiz eines 24-Stunden-Rennens aus?
Es ist einfach eine andere Art von Rennen. In der DTM fährst du einstündige Sprintrennen, bist mehr oder weniger auf dich allein gestellt, gibst immer 110 Prozent und fährst immer am absoluten Limit. Bei einem 24-Stunden-Rennen ist das anders. Man teilt sich das Cockpit mit anderen Kollegen. Von daher muss man schon bei der Fahrzeugabstimmung Kompromisse eingehen, denn das Auto muss für alle, nicht nur für einen Piloten, fahrbar sein. Zudem gehst du im Rennen nicht unbedingt immer ganz ans Limit. Du musst darauf achten, das Material zu schonen. Da verschiedene Klassen gemeinsam auf die Strecke gehen, spielt auch das Verkehrsmanagement eine wichtige Rolle. Dies sind alles Dinge, die den Unterschied zur DTM und den Reiz eines 24-Stunden-Rennens ausmachen. Und natürlich macht es unheimlich viel Spaß, bei Klassikern wie den 24 Stunden von Daytona oder auf der Nürburgring-Nordschleife an den Start zu gehen.
Für Sie ist es die Premiere bei den 24 Stunden von Daytona. Fiebern Sie dem Rennwochenende bereits entgegen?
Definitiv! Ich habe schon sehr viel über das Rennen gehört. Auch die ganze Atmosphäre und das Drumherum in Daytona sollen einmalig sein. Für mich wird es das erste Mal sein, dass ich ein Rennen in den USA bestreite. Ich bin gespannt, wie es sich im Vergleich zu Europa anfühlt. Die Vorfreude ist groß – und natürlich wäre es ein Traum, das erste Rennen mit dem BMW M6 GT3 zu gewinnen.