DTM-Training: Warum wurde das Programm umgeschmissen?
Der Zeitplan wurde für 2016 umgestellt
Die DTM-Verantwortlichen sind im Vorlauf einer neuen Saison immer auf der Suche nach Verbesserungen. In jedem Jahr gibt es Änderungen, mal größere, mal kleinere. Neben den Performance-Gewichten und dem DRS wurde in diesem Jahr auch am Zeitplan geschraubt.
Das Roll-out am Freitag wurde wieder abgeschafft, ebenso wie das Warm up am Sonntag. Dafür wurde das freie Training in drei Abschnitte à 30 Minuten am Freitag, Samstag und Sonntag anstatt zwei Sessions à 45 Minuten am Freitag und Samstag aufgeteilt.
Der Hintergrund: Die Diskussion um den Zeitplan war wie immer auch eine Diskussion um Kostenersparnisse. Neben dem Status Quo einer Veranstaltung über drei Tage war auch eine Verkürzung auf zwei Tage im Gespräch. Die jetzige Variante ist ein Kompromiss. «Ein weiterer Hintergedanke war, dass nicht jeder aussortiert zum Qualifying kommt und es ein paar Verschiebungen gibt», sagte Audis DTM-Leiter Dieter Gass.
Zwar haben die Teams und Fahrer so noch eine dritte Session, in der Veränderungen vorgenommen werden können. Doch die zur Verfügung stehende Zeit ist arg limitiert. «Ob eine Session 20, 30 oder 45 Minuten dauert – zum großartigen Umbauen hat man dann keine Zeit mehr. Wenn man es auseinanderzieht, kann man sich aber zwischendrin noch einmal anschauen, ob man ein wenig verändert», sagte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt.
Die drei Sessions zu verlängern und so den Wegfall der Fahrzeit durch Roll-out und Warm up zu kompensieren, war keine Option. «Der Gesamtzeitplan muss es hergeben. Die Rahmenserien muss man in den Zeitplan reinbringen. Damit die ersten nicht morgens um 6 Uhr die erste Session fahren. In dem Gesamtplan war das die bestmögliche Lösung», so Marquardt.
«Es ist anders, eine neue Herausforderung, aber nicht völlig anders», fasste es Mercedes’ DTM-Leiter Ulrich Fritz zusammen. Dabei müssen sich die Teams Man überlegen, welches Programm durchgeführt werden soll. Drei Quali-Runden und ein Longrun sind so natürlich nicht mehr drin. «Wir haben uns überlegt, was für die Zuschauer interessant ist. Dass muss sich jetzt ein bisschen einspielen», so Fritz.
Die Piloten sind natürlich weniger begeistert. «Ich weiß nicht, was am letztjährigen Programm falsch war», sagte Timo Glock. «In den 30 Minuten kann man sowieso nichts probieren. Es ist wahrscheinlich das Beste, sich einfach ins Auto zu setzen und von Anfang bis zum Ende zu fahren.»