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DTM in Hockenheim: Die Tops und Flops

Von Andreas Reiners
Die Tops und Flops

Die Tops und Flops

Der DTM-Saisonauftakt in Hockenheim hatte einiges zu bieten. Crash-Orgien, verbale Beschimpfungen zwischen den Fahrern und unfahrbare Boliden – wir haben die Tops und Flops.

Action: Crashs, Blechschäden und Ausfälle en Masse: Turbulent und chaotisch war das Rennen am Samstag, ganz nach dem Geschmack der Zuschauer. Ein bisschen Testosteron, gepaart mit übergroßen Rennfahrer-Egos im Angriffsmodus, die gleich zum Auftakt ein Ausrufezeichen setzen und ihr Revier markieren wollten. Auch am Sonntag war der Unterhaltungs-Faktor hoch.

Autos: Der Nachteil des actionreichen Auftakts wurde dabei ganz offensichtlich. Bisweilen reichen schon etwas härtere Duelle aus, damit die Autos durch verlorene oder beschädigte Karosserieteile sofort unfahrbar werden. Was die Tatsache, dass die DTM ein Kontaktsport ist, ad absurdum führt. „Die Autos halten den Lackaustausch nicht mehr aus. Das finde ich ätzend und frustrierend“, sagte Mattias Ekström. Die fragilen Boliden sind eine Baustelle, die im Hinblick auf das neue Reglement 2017 behoben werden soll. Und muss.

Fahrer: Die Fetzen flogen allerdings nicht nur auf der Strecke. «Verdammtes Arschloch», «dummer Idiot» oder einfach nur «Idiot»: Die Piloten ließen ihren Emotionen während und nach den Crash-Orgien freien Lauf und sorgten für die verbale Würze. Da gerieten sogar die beiden Freunde Gary Paffett und Ekström aneinander.

Regeländerungen: Über sie wurde am meisten diskutiert, vor allem über die Zugeständnisse an BMW. Nach dem ersten Wochenende ist aber klar, dass noch nicht viel klar ist. Welche Auswirkungen die Performance-Gewichte letztendlich haben werden, wird sich wohl erst bei den kommenden Veranstaltungen zeigen. Das erste Rennen ließ nach dem Ausfall von einem Drittel des Feldes kaum Rückschlüsse zu, vor dem zweiten Lauf hatte sich Audi im Qualifying komplett verzockt.

Meisterschaft: Ist also BMW auf Augenhöhe? Hat Audi wie erwartet wieder das beste Auto? Oder hat Mercedes die Konkurrenz überholt? Timo Glock ist ein gutes Beispiel, wie eng und umkämpft es in der Tourenwagenserie zugeht. Am Samstag war er selbst nach einem schwachen Startplatz ins Karambolagenchaos verwickelt, am Sonntag fuhr er aufs Podium, das er wenige Stunden später durch einen Verstoß gegen das Reglement wieder verlor. «Das ist die DTM: Es geht hoch und runter», meinte Glock. Weitere Beispiele gibt es zuhauf: Nach dem Auftaktsieg am Samstag fuhr Audi am Sonntag nur noch hinterher. Und nach einem durchwachsenen Samstag schafften es am Sonntag zwei BMW auf das Podium. Dafür holte sich Mercedes den Sieg. Ein wechselhaftes Bild, das durch die Regeländerungen auch so gewollt ist. Auch wenn es manchmal schwer zu erklären ist: Im Idealfall kämpfen so gleich mehrere Fahrer bis zum Ende um den Titel.

Zuspruch: Der Wettergott spielte mit: Bestes Frühsommerwetter sorgte in Hockenheim für einen spür- und messbaren Zuschauerzuwachs. 78.500 Fans strömten am Wochenende zum Traditionskurs, was zumindest ein kleines Plus bedeutete. Anders beim TV: Die ARD konnte am Samstag 750.000 Zuschauer verzeichnen, am Sonntag kratzte die Quote mit 990.000 knapp an der Millionen-Marke. Zum Vergleich: Vor einem Jahr waren es 0,71 und 1,22 Millionen Fernsehzuschauer gewesen.

«Wir sind auf dem richtigen Weg. Wir dürfen nicht wieder anfangen, alles schlechtzureden. Der Fan, der auf der Tribüne und vor dem TV sitzt, der muss weggehen und sagen: „Mann, war das eine geile Show.“ Aber ihr dürft nicht mich, sondern ihr müsst die Fans fragen», sagte Glock.

Audi: Die Ingolstädter haben im Grunde das ganze Wochenende dominiert, waren in jeder Session und im ersten Rennen ganz vorne. Bis man auf die Idee kam, im zweiten Qualifying nur einen frischen Satz Reifen zu nutzen. Der Schuss ging komplett nach hinten los, Audi vergeigte die Zeitenjagd auf ganzer Linie. Im zweiten Lauf waren die RS 5 DTM chancenlos.

Mercedes: Bei den Stuttgartern wurde offensichtlich gut gearbeitet, was das neue Auto angeht. Mercedes fuhr vorne mit und stellte sogar am Sonntag den Rennsieger. Allerdings hatte Mercedes auch den «Vorteil», dass vor dem Saisonauftakt vier Tage lang auf dem Hockenheimring getestet wurde. Wie stark der Bolide nun wirklich ist, werden dann wohl vor allem die kommenden Events zeigen.

Formel 1: Paul di Resta und Timo Glock strahlten am Sonntag um die Wette. Da hatten die beiden Ex-F1-Fahrer es der Konkurrenz gezeigt, dass die aus der Königsklasse kommenden Fahrer es auch in der DTM können. Was di Resta mit seinem Titel 2010 ja schon einmal bewiesen hatte. Glock musste seinen Pokal am Abend aber wieder abgeben: Sein BMW M4 DTM verstieß gegen das Technische Reglement.

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