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DTM: Hat Mercedes das beste Auto im Feld?

Von Andreas Reiners
Ist Mercedes vorne?

Ist Mercedes vorne?

Mit der Bilanz nach dem Saisonauftakt der DTM in Hockenheim hätte Mercedes wohl auch nicht gerechnet. Zumindest nicht nach außen hin.

DTM-Leiter Ulrich Fritz hatte im Vorfeld oft betont, wie schwierig es war, analog zum neuen Serienmodell auch eine überarbeitete Version des Renncoupés an den Start zu bringen.

Denn in der DTM sind die Boliden derzeit homologiert, die Entwicklung ist also zum Großteil eingefroren. Die Krux: Mercedes musste das neue Auto also praktisch auf die bestehenden, nicht veränderbaren Teile aufbauen. Alles nicht optimal, vor allem angesichts der eingeschränkten Testmöglichkeiten.

Doch Mercedes liegt nach den ersten beiden Rennen in allen drei Wertungen ganz vorne, auch in der Herstellerwertung. Hat Mercedes mit dem C63 nun das beste Auto im Feld? Die Antwort kann nach zwei Läufen natürlich nicht eindeutig ausfallen, erst Recht nicht im speziellen Mercedes-Fall.

Und auch nicht an diesem speziellen Rennwochenende mit dem chaotischen Auftaktrennen und dem Audi-Desaster in Lauf zwei sowie den Performance-Gewichten. Eigentlich hieß es ja, dass Audi das beste Auto im Feld habe.

Bei Mercedes war man mit dem Auftritt in Hockenheim natürlich absolut zufrieden. Drei Autos unter den besten Fünf im ersten Rennen, der Sieg von Paul di Resta im zweiten Lauf, dazu erneut drei Boliden unter den besten Fünf. Was ist denn jetzt neu?

Grundsätzlich fährt das neue Auto ein bisschen anders. Was klar ist, weil sich die aerodynamische Balance verändert hat, nachdem ein neues Hütchen aufgesetzt wurde. Unter der Designlinie durfte nichts verändert werden, das wurde alles vom alten Auto übernommen.

«Oben herum ist es ein völlig neues Auto, das hat mit dem alten nichts mehr zu tun. Die Front wird anders angeströmt, das Heck auch. Das ist eine völlig andere Aerodynamik. Jetzt muss man verstehen, wie man mit dem Auto am besten klarkommt.» In Hockenheim kamen die Fahrer damit gut klar, was sich in den Ergebnissen auch deutlich zeigte.

Bei der Entwicklung stand vor allem die Fahrbarkeit im Vordergrund. «Wenn es am Ende ein theoretisch schnelles Auto ist, der Fahrer aber kein Vertrauen hat, dann ist der theoretische Gewinn von einem Zehntel schnell wieder weg», sagte Fritz.

Offenbar kam der Bolide aber auch mit den warmen Temperaturen, die in Hockenheim zum Saisonauftakt herrschten, gut zurecht. Bereits in der Vergangenheit kamen die Mercedes generell gut klar, wenn es warm war. Deshalb wurde bei dem neuen Boliden auch versucht, sich breiter aufzustellen. Es wird sich aber erst bei kühlerem Wetter zeigen, ob das funktioniert hat.

Hinzu kommt, dass Mercedes bei den offiziellen Testfahrten im April vier Tage lang das neue Auto relativ ausgiebig testen konnte. Ein Vorteil, der bei den kommenden Rennen aber nicht mehr vorhanden ist. «Da haben die anderen Daten, die wir nicht haben», so Fritz. Dann wird sich auch zeigen, wie gut der Bolide wirklich ist.

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