DTM bleibt am Lausitzring: Reifentests für 2017
Reifentest am Lausitzring
Bereits bei den Testfahrten zur neuen Saison Anfang April waren neue Pneus von Reifenhersteller Hankook im Hinblick auf das neue Reglement ab 2017 getestet worden. Audi, BMW und Mercedes bleiben nach dem dritten DTM-Rennwochenende für einen weiteren Tag am Lausitzring und setzen die Tests fort. Für Audi sitzt Mattias Ekström im Cockpit, für BMW Bruno Spengler und für Mercedes Daniel Juncadella.
«Es werden wie in Hockenheim auch verschiedene Reifenkonstruktionen und Gummimischungen gefahren. Wir schauen uns an, was für nächstes Jahr der richtige Reifen ist», sagte Mercedes’ DTM-Leiter Ulrich Fritz.
Dabei gibt es verschiedene Philosophien und verschiedene Varianten. Es wird beim Testtag geschaut, wie sich die einzelnen Mischungen auf den verschiedenen Boliden verhalten, was die Fahrer dazu sagen und wie die Zeiten sind und sich entwickeln.
Nun ist der Wunsch der Fahrer nach einem weicheren Reifen bekannt. Nahezu fest steht, dass es keine zwei verschiedenen Reifenmischungen wie in der Vergangenheit geben wird. Die Einführung des weicheren Optionsreifens neben dem härteren Standardreifen hatte 2013 und 2014 vor allem die Fans verwirrt, die Rennen waren unübersichtlich und wenig nachvollziehbar geworden.
«Es geht um das beste Produkt für die DTM und man muss sehen, was Sinn macht. Es gibt dabei einige Grundsatzfragen: Muss es einen Pflichtstopp geben und muss es ein Boxenstoppfenster geben? All diese Grundsatzfragen gehen mit dem Reifen mit», sagte Fritz: «Ein Beispiel: Wenn ich einen Reifen entwickle, mit dem ich rein theoretisch auch durchfahren könnte und der einen großen Drop hat, dann kann das tolle Strategiespielchen ermöglichen und viele Überholmanöver. Aber will das der Zuschauer sehen? Versteht er das?» Man wolle deshalb sehr behutsam vorgehen und einen Reifen, der dazu führe, dass man ein spannenderes Feld habe.
Das grundsätzliche Thema Boxenstopps ist für den Mercedes-Boss ein zweischneidiges Schwert. «Es ist toll für die Fans, weil es Spannung bringt. Für uns ist es auch toll, weil es den Gedanken des Teamsports transportiert, dazu bringt es eine Strategiekomponente. Auf der anderen Seite brauchst du Personal und es kostet Geld», so Fritz.
Nun waren die beiden letzten Samstagsrennen, die ohne Boxenstopps durchgeführt werden, spannungstechnisch sehr übersichtlich. Eine Veränderung des Samstagsrennens war aber vor der Saison kein Thema, weil Kontinuität im Reglement gewahrt werden sollte und die DTM nicht schon wieder ein neues Kaninchen aus dem Hut zaubern wollte. «Wir haben aus den Schnellschüssen und dem Drehen an vielen verschiedenen Stellschrauben in der Vergangenheit gelernt», so Fritz weiter.