Die kälteste Hauptstadt der Welt: Prunkstück Astana
Das größte Zelt der Welt: Das Einkaufszentrum Khan Shakyr
Es wird der bereits vierte Eisspeedway-Grand-Prix in Kasachstan, nach drei Jahren in der ehemaligen Hauptstadt Almaty (früher Alma-Ata) zieht der GP-Tross vom Medeu-Stadion in den anlässlich der Asian Games erbauten Eispalast Alau nach Astana.
Kasachstan – Steppe, Weltraumstation Baikonur, Sowjetunion? Den Meisten fällt wenig zum Thema Kasachstan ein. Dass in dem größten Binnenland der Welt, dem neuntgrößten Land der Erde, eine wie aus einem Science-Fiction-Film entlehnte Hauptstadt steht, weiß kaum einer.
Vor gut 20 Jahren hieß die Stadt inmitten der Steppe noch Aqmola, bis Staatspräsident Nasarbajev beschloss, diese in Astana umzubenennen, was auf kasachisch Hauptstadt heißt, und zur neuen Schaltzentrale des Landes zu machen.
Seitdem wächst die Stadt jährlich um 20 bis 50.000 Einwohner und liegt mittlerweile nicht mehr weit entfernt vom Status der Millionenstadt. Astana ist zweigeteilt: Im alten Teil fühlt man sich wie in der alten Sowjetunion, im neuen Hochglanz-Teil ist man abgesehen von den Temperaturen eher in Dubai, wo die Scheichs sich mit ihren Petro-Dollars architektonisch austoben.
Ähnlich ist es in Astana. Der Reichtum Kasachstans ist auf Bodenschätzen gegründet, mit dem das Staatsoberhaupt seinen Traum einer Musterstadt ausleben kann. Was in Astana in den letzten 20 Jahren entstanden ist, sucht weltweit seinesgleichen. Zahlreiche Stararchitekten wie Norman Foster haben ihre Handschrift hinterlassen. Der Brite baute unter anderem das größte Zelt der Welt: Das Khan Shakyr ist 150 Meter hoch und ist Shopping-Meile und Vergnügungszentrum zugleich.
Fosters Pyramidenpalast oder auch «Pyramide für Frieden und Eintracht» ist ein weiteres Wahrzeichen der gerade dem Teenager-Alter entsprungenen Hauptstadt, die so wie es scheint aus Beton, Glas und Gold gebaut wurde. Auch beim Präsidentenpalast wurde geklotzt: Er ist dem Weißen Haus in Washington nachempfunden worden, mit einer gewaltigen blauen Kuppel versehen und acht Mal so groß wie sein Vorbild in den USA!
Und das Bauen geht weiter: Selbst bei derzeit geschmeidigen Temperaturen bei knapp unter minus 30 Grad in der Nacht, stehen die Presslufthämmer und Baufahrzeuge nie still. Wer im Winter keine Zeit hat die kälteste Hauptstadt der Welt zu besuchen, dem sei ein Besuch im Sommer empfohlen. Zur warmen Jahreszeit fegt heißer Wind durch die Steppe, was das Schlendern durch die Stadt angenehmer macht.