Eisspeedway-WM-Finale findet ohne Hans Weber statt
Zum einen wegen der erforderlichen Zustimmung zur Ausrichtung der WM von der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, zum anderen wegen der bis zuletzt offenen Frage, ob die Westeuropäer überhaupt ein Visum zur Einreise nach Russland erhalten.
Erst vergangenen Samstag um 14.58 Uhr bestätigte die FIM per Bulletin, dass die Genehmigung der WADA für die Durchführung der WM vorliegt. Ohne diese Genehmigung hätten den Teilnehmern jahrelange Sperren durch die WADA gedroht.
Zu diesem Zeitpunkt waren schon fast alle Piloten unterwegs Richtung Osten. Hans Weber startete, nachdem er in letzter Minute die Visa in München abholen konnte, mit seinem Bruder Anton als Mechaniker in seinem Zweisitzer-T5-Bus am Samstagabend. Am Sonntagvormittag meldete er sich per Facebook – wieder zuhause. Auf halber Strecke war der VW liegengeblieben, er musste mit einem Hänger abgeschleppt werden.
Nachdem der «Eishans» 2019 aus dem Inn-Isar-Iceracing-Team ausgeschieden ist, hatte er keinen Zugriff mehr auf den Team-Transporter und musste sich mit dem eigenen Bus begnügen.
Die DMSB-Vertreter Bernd Sagert und Sascha Dörner schalteten sich ein, um eine Reiselösung für den aussichtsreichen Deutschen zu finden. Doch außer dem Tschechen Lukas Hutla waren schon alle Piloten unterwegs, Jasper Iwema ist sogar schon in Togliatti. Hutla, der erst Montagfrüh startete, bot seine Dienste an, doch die Rettungsaktion war nicht erfolgsversprechend: Alle WM-Teilnehmer reisen mit einer Sondergenehmigung des russischen Sportministeriums ein, dabei mussten die Fahrer die Papiere ihres Transportfahrzeugs und ihrer Rennmotorräder einreichen und den Grenzübergang und Zeitpunkt der Einreise vorher benennen. Diese Infos liegen den Autoritäten an den betreffenden Grenzübergängen und an den Flughäfen vor.
Ob Weber mit «falschem Auto» zum falschen Zeitpunkt in Covid19-Zeiten eingelassen worden wäre, ist fraglich. «Lukas Hutla hat mich kontaktiert. Aber das wäre ein Gewaltmarsch, der wieder erheblich mehr Geld kostet. Ich melde mich ab von der WM und die Sache ist für mich für dieses Jahr leider erledigt», so der enttäuschte Miesbacher.
Startfeld Eisspeedway-WM Togliatti 13./14. Februar 2021:
33 Johann Weber* (D)
2 Lukas Hutla (CZ)
919 Dmitry Khomitsevitch (RUS)
66 Aki Ala-Riihimäki (FIN)
5 Max Niedermaier (D)
333 Daniil Iwanov (RUS)
912 Pavel Nekrassov ( KZ)
50 Harald Simon (A)
800 Jasper Iwema (NL)
48 Luca Bauer (D)
11 Markus Jell (D)
181 Andrej Shishegov (RUS)
16 Nikita Toloknov (RUS)
911 Igor Kononov (RUS)
100 Franz Zorn (A)
114 Dinar Valeev (RUS)
Res. 17 Andrej Anisimov (RUS)
Res. 18 Ilya Krivonoszkho (RUS)
*abgemeldet