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Eisspeedway-GP: Weber will zurück an die Weltspitze

Von Thomas Schiffner
Hans Weber (re.) mit der Eigenbau-Gabel

Hans Weber (re.) mit der Eigenbau-Gabel

Der einst als Eisspeedway-Crashkönig verschrieene Oberbayer Hans Weber hat nach fast zwei Corona-Jahren die Saison 2022 generalstabsmäßig vorbereitet. Seine Strategie: Nur über die Russen führt der Weg nach ganz oben.

Seit rund zehn Monaten bereitet Hans Weber die Saison 2021/22 vor, die bei der Europameisterschaft 2021 in Tomaszow Mazowiecki desaströs für ihn begann: In Polen hatte er mehr Ausfälle und Stürze als Zieleinläufe. Der Maschinenbau-Konstrukteur begann vor zwei Jahren mit der Entwicklung eines eigenen, kompliziert aufgebauten Dämpfungssystems, das die beim Eisspeedway entscheidende Bodenhaftung des Hinterrads gegenüber herkömmlichen Dämpfern von z.B. Öhlins deutlich verbessern sollte. Bei Testfahrten auf der Bahn seines russischen Superliga-Clubs Kamensk-Uralskij stellte er aber fest, dass sich die Sitzbank verschob, was er auf den Dämpfer zurückführte – das System wurde vorläufig wieder ausgebaut.

An der Vordergabel fährt der «Eishans» schon länger mit einem eigenen System: Die komplett von ihm gebaute Gabel ist mit zwei Gasdruck-gesteuerten Stoßdämpfern ausgerüstet, die bei richtiger Einstellung die Dämpfung signifikant verbessern. «Ich hatte 2017 und 2018 große Probleme mit meiner Öhlinsgabel und entschloss mich, etwas eigenes zu machen. Das neue System ist bei richtiger Einstellung wirklich gut und verändert die Dämpfungskurve deutlich.»

Dass Weber weniger oft stürzt und seine Leistungskurve nach oben zeigt, mag damit zu tun haben, liegt aber auch an seiner professionellen WM-Vorbereitung: Bisher fuhr er vier Rennen für Kamensk in der russischen Superliga, nach dem GP-Wochenende in Togliatti folgen Nummer 5 und 6, wieder in Togliatti.

Vergangene Woche testete Hans Weber am Montag mit Dmitry Khomitsevich auf der Bahn in Kamensk. Dienstag wurden die Motorräder überarbeitet, am Mittwoch übte er in Kamensk Starts, bevor er mit seinem russischen Mechaniker Konstantin von Mittwoch auf Donnerstagnacht die 1200 Kilometer lange Reise nach Togliatti antrat.

Nach dem GP bleiben Hans und Konstantin in Togliatti, um am 19. und 20. Februar am Superligarennen bei Mega-Lada teilzunehmen. Danach fliegt Weber nach Hause, während Equipment und Transporter bei Konstantin in Tscheljabinsk bleiben. Drei Wochen später kommt dann Webers letzter Superligastart in Shadrinsk für Kamensk-Uralskij.

Wenn der dritte und vierte GP in Heerenveen stattfindet, die Zeichen in den Niederlanden stehen derzeit günstig, wird Anfang April der Saisonabschluss dort sein. Dann ist Hans Weber vermutlich nach den Russen der Fahrer mit den meisten Starts in der Saison 2021/22. Und er weiß: Nur mit vielen Rennen gegen die Russen kann er die Russen schlagen.


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