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Inzell-GP: Der Eisspeedway-WM-Krimi spitzt sich zu

Von Jan Sievers
Dmtri Koltakov, Igor Kononov, Daniil Ivanov

Dmtri Koltakov, Igor Kononov, Daniil Ivanov

Im Kampf um die Krone bei der Eisspeedway-Weltmeisterschaft bleibt es extrem spannend. Auch vor dem letzten Grand Prix in Inzell sind Dmtri Khomitsevich und Dmtri Koltakov punktgleich.

An Spannung ist das Finale des Eisspeedway-Grand-Prix in Inzell nicht zu überbieten. Auch nach dem neunten von zehn Grands Prix teilen sich Dmtri Khomitsevich und Dmtri Koltakov die WM-Führung. Erst am morgigen Sonntag wird der Fahrer Weltmeister, der die Nerven am besten behalten kann.

Nicht Weltmeister Koltakov oder Khomitsevich waren die überragenden Fahrer am Samstagabend beim Eisspeedway-GP in Inzell, sondern Igor Kononov.

In Manier vor Schräglagenkönig Jarmo Hirvasoja prügelte der Russe bevorzugt auf der Außenbahn um das Oval in der Max-Aicher-Arena und war von nichts und niemandem zu bezwingen. In den Vorläufen, dem Semifinale sowie im Endlauf sahen ihn die Gegner beim Überqueren der Ziellinie nur von hinten.

Im Finale hätte Khomitsevich sich einen Vorteil verschaffen können. Vor dem Endlauf hatte er bereits zwei Punkte mehr auf dem Konto als sein schärfster Konkurrent Koltakov und führte die WM-Wertung damit alleinig an. Beide waren vor dem vorletzten Rennen der WM punktgleich an der Spitze. Jedoch spielten seine Nerven nicht mit, als er im Endlauf beim Start ins Startband fuhr und somit disqualifiziert wurde.

Den Vorteil konnte Koltakov im Endlauf nicht nutzen und wurde hinter Kononov und vor Daniil Ivanov Zweiter. 

Seine WM-Chancen hat sich der zweifache Weltmeister Ivanov am Samstag selbst verbaut. Mit insgesamt 15 Punkten holte er zwei weniger als die WM-Favoriten und hat nun mit sieben Punkten Rückstand nur noch theoretische Chancen auf den Titel.

Wie schon die ganze Saison über präsentierte sich Franz Zorn mit seinen Fans im Rücken als bester Nicht-Russe. Mit zehn Punkten kam er locker ins Halbfinale, in dem er gegen Kononov und Ivanov jedoch nichts ausrichten konnte.

Das Rennen begann für den Saalfeldener mit einer Schrecksekunde. Im Auftaktlauf drückte ihn Niclas Svensson in der ersten Kurve zu weit raus. Beide schlugen unweigerlich in den Strohballen ein. Der Österreicher hatte Glück, dass er nicht ernsthaft verletzt wurde.

Der Deutsche Meister Günther Bauer konnte sich wie bereits vor einer Woche in Assen für das Semifinale qualifizieren. Vor seinem letzten Lauf hatte er fünf Punkte auf dem Konto und war damit zusammen mit Stefan Svensson der aussichtsreichste Kandidat auf einen Platz im Halbfinale. Bauer traf im für ihn alles entscheidenden letzten Lauf auf den Schweden und lag nach dem Start noch hinter ihm. Der Bayer wusste sich den Schwedischen Meister zurecht zu legen und konnte ihn sich in der dritten Runde schnappen und den so wichtigen Laufsieg einfahren.

Nicht nur Bauer konnte sehr gut mischen, auch Max Niedermaier machte eine gute Figur und fuhr sein bestes Saisonergebnis ein. Vor seinem letzten Lauf stand er mit sechs Punkten bereits gut da und fightete mit Jegor Myshkovets und Jan Klatovsky um Punkte für das Halbfinale. Niedermaier konnte sich zunächst vor dem Russen behaupten, als er ihn beim Überholen weit nach außen drückte, zog bei allem Überfluss auch noch Klatovsky durch.

Einen starken Einstand in den Grand Prix konnte Luca Bauer feiern. Der 17-Jährige wurde frenetisch gefeiert, als er mit Jan Klatovsky und Stefan Pletschacher um den Laufsieg in seinem dritten Rennen kämpfte, bei dem er als Zweitplatzierter seine ersten beiden WM-Punkte erkämpfen konnte. Auch wenn er nicht mehr Punkte sammeln konnte, konnte der mit Wildcard gestartete Sohn von Günther Bauer mit den Europäern Schritt halten und erntete den Respekt von seinen Gegnern und den Fans.

Am Sonntag findet der zweite Tag in Inzell statt, dem abschließenden Rennen um die Eisspeedway-Weltmeisterschaft, bei dem der Champion gekürt wird.

Ergebnisse Eisspeedway-Grand-Prix 9 Inzell/D:

1. Igor Kononov (RUS) 21 Punkte
2. Dmtri Koltakov (RUS) 17
3. Daniil Ivanov (RUS) 15
4. Dmtri Khomitsevich (RUS) 17
5. Jegor Myshkovets (RUS) 12
6. Franz Zorn (A) 11
7. Günther Bauer (D) 8
8. Niclas Svensson (S) 8
9. Stefan Svensson (S) 7
10. Max Niedermaier (D) 6
11. Jan Klatovsky (CZ) 5
12. Stefan Pletschacher (D) 3
13. Daniel Hendersson (S) 3
14. Ove Ledström (S) 2
15. Luca Bauer (D) 2
16. Antonin Klatovsky (CZ) 1
17. Markus Jell (D) 0

WM-Stand nach 9 von 10 Rennen:

1. Koltakov, 155 Punkte. 2. Khomitsevich 155. 3. Ivanov 148. 4. Kononov 142. 5. Myshkovets 107,5. 6. Zorn 102. 7. S. Svensson 61. 8. Ledström 59. 9. Bauer 52,5. 10. N. Svensson 49. 11. Henderson 34. 12. Nikolai Krasnikov (RUS) 33. 13. J. Klatovsky 32. 14. Manfred Seifter (A) 28. 15. Pletschacher 26. 16. Niedermaier 24. 17. Antti Aakko (FIN) 16.  

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