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Verletzter Manfred Seifter: «Ein Selbstmordkommando»

Von Ivo Schützbach
Manfred Seifter zeigte in der WM hervorragende Leistungen

Manfred Seifter zeigte in der WM hervorragende Leistungen

In den ersten vier Eisspeedway-GP 2016 holte Rookie Manfred Seifter 28 Punkte. Hätte er weiterhin durchschnittlich sieben Punkte pro Rennen erobert, wäre er WM-Siebter geworden. Eine Knieverletzung machte das zunichte.

Es geschah am zweiten Renntag im kasachischen Almaty, am 21. Februar. «Ich habe leider einen kleinen Fahrfehler gemacht, der Hinterreifen ist mir weggerutscht, Koltakov hat mich berührt und ich habe mir weh getan», schilderte Manfred Seifter seinen Sturz, der ihn die restliche Saison kostete. «Das Motorrad hat es mir umgeschmissen, ich bin mit dem Lenker so ungünstig beim Knie eingehakelt, dass es mir das Knie um 90 Grad verdreht hat – Innen- und Kreuzband links sind dabei gerissen.»

«Das Knie tat extrem weh, war doppelt so dick wie normal, ich konnte nicht mehr gescheit gehen. Deshalb haben wir beschlossen, dass ich sofort heim fliege. Dort bin ich gleich ins Krankenhaus und sie haben mir gesagt, dass ich das Kreuz- und Innenband gerissen habe. Sofort operieren ging nicht, weil das Bein so geschwollen war.»

SPEEDWEEK.com hat ausführlich darüber berichtet, wie Seifters Transporter vom weißrussischen Zoll beschlagnahmt und diese Woche für 12.000 Dollar Strafe ausgelöst werden konnte.

Zum finanziellen Desaster kam das sportliche hinzu. Der 23-Jährige musste auf die Rennen in Berlin, Assen und Inzell verzichten und stürzte dadurch in der WM-Wertung auf Platz 16 ab. Hätte er weiterhin pro Grand Prix sieben Punkte eingefahren, wären das zum Saisonende 70 gewesen. Stefan Svensson wurde mit 68 Punkten WM-Siebter.

«Als Sportler sah ich das natürlich anders als mein Arzt», beschrieb Seifter die schwierige Zeit. «Aber Berlin wäre nicht möglich gewesen, Assen auch nicht. Inzell wenn es ganz gut gelaufen wäre, vielleicht schon. Aber gescheit wäre es aus gesundheitlicher Sicht nicht gewesen. Ich hätte fahren können. Aber wenn etwas passiert wäre, dann wäre auch die nächste Saison vorbei gewesen. Das Bein ist nicht soweit, dass ich auf Weltmeisterschaftsniveau fahren kann. Ich wollte unbedingt fahren. Aber mein Physiotherapeut sagte mir, dass er mir das Bein nicht reparieren würde, wenn ich fahre. Das wäre ein Selbstmordkommando gewesen.»

Obwohl dieses Jahr vieles schief lief, lässt sich das Riesentalent aus Österreich nicht von seinem Weg abbringen: «Die Schnauze habe ich wegen alldem nicht voll, ich musste dieses Jahr einfach viel Lehrgeld bezahlen. Darunter hake ich das ab.»

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