4h Spielberg: Ligier siegt beim dritten ELMS-Lauf
Wie immer bieten die Läufe der European Le Mans Series (ELMS) guten Motorsport und spannende Rennaction. Das war auch beim 4-Stunden-Rennen auf dem Red Bull Ring nicht anders. Am Ende siegte der Ligier JS P217 von United Autosports mit William Owen, Hugo de Sadeleer und Filipe Albuquerque
am Steuer. «Ich habe über meinen Stint so viel gepusht, wie ich konnte und alles aus dem Wagen heraus geholt. Das war ein sehr süßer Sieg für unser Team», strahlte Ex-Audi-LMP1-Fahrer Albuquerque nach dem Rennen.
Tatsächlich hatte sich über die Distanz ein Zweikampf zwischen dem United-Autosports-Ligier und dem G-Drive-Racing-Oreca von Memo Rojas, Leo Roussel und Nicolas Minassian ergeben. «Ich übernahm nach dem Start zunächst die Führung und konnte einen kleinen Vorsprung heraus fahren», blickte Roussel auf seinen ersten Stint zurück. «Aber dann wurde ich beim Überrunden von einem anderen LMP2 aufgehalten und verlor so über 15 Sekunden. Das hat mich wirklich sehr geärgert», erklärte Ex-Peugeot-LMP1-Fahrer Minassian, der in Spielberg einen Gastauftritt absolvierte. Letztendlich triumphierte der Ligier mit einem knappen Vorsprung von gut 4,5 Sekunden und feierte damit seinen zweiten Saisonsieg, nachdem man schon das 4-Stunden-Rennen in Silverstone für sich entscheiden konnte.
In Spielberg wurde ganz klar deutlich, dass die LMP2-Modelle sehr viel enger zusammen liegen, als es bei den 24 Stunden von Le Mans noch den Anschein hatte. Beim Klassiker an der Sarthe dominierte der Oreca 07 das Geschehen nach Belieben und fuhr die Konkurrenz regelrecht in Grund und Boden. «Das hatte jedoch hauptsächlich mit dem Le-Mans-Aeropaket zu tun, die an unserem Ligier nicht funktionierte. Nun fahren aber alle wieder die Sprint-Konfiguration», stellte Albuquerque klar.
Auch der dritte LMP2-Hersteller Dallara erlebte am Red Bull Ring ein ermutigendes Rennen. Die beiden russischen Youngster Matevos Isaakyan und Egor Orudzhev konnten die Pace an der Spitze locker mitgehen. Doch ein Problem mit dem Wagenheber verlängerte einen Boxenstopp und warf das SMP-Racing-Duo etwas zurück. Nach Rennende bekamen sie sogar noch eine Zeitstrafe von einer Minute aufaddiert, da Orudzhev die Mindestfahrzeit um wenige Sekunden unterschritten hatte. Somit reichte es für den schnellen Dallara lediglich zu Platz sechs.
Stark zeigte sich auch der Oreca 07 von DragonSpeed mit Henrik Hedman, Nicolas Lapierre und Ben Hanley. Doch ein Problem am Anlasser kostete zunächst etwas Zeit in der Box. Gut eine Stunde vor Schluss rollte der Wagen aber ohne Sprit auf der Strecke aus und verhagelte eine Podiumsplatzierung. Somit gingen die Plätze drei und vier an die beiden Oreca von Graff mit Trouillet/Petit/Guibbert sowie Allen/Bradley/Yacaman. Rang fünf holte sich der Ligier von Fabien Barthez, Timothé Buret und Nathanaël Berthon (Panis Barthez Competition).
Während der Ligier JS P3 von Eurointernational (Giorgio Mondini/Davide Uboldi) in der LMP3-Klasse triumphieren konnte, gab es in der GTE-Kategorie einen Ferrari-Doppelsieg. Duncan Cameron, Matt Griffin und Aaron Scott gewannen im 488 GTE von Spirit of Race vor Robert Smith, Jody Fannin und Jonathan Cocker im Wagen von JMW Motorsport. Beinahe hätte das 'Cavallino Rampante' sogar alle drei Stufen des Podiums erklommen. Doch Nicki Thiim im Aston Martin von TF Sport fing wenige Minuten vor Schluss noch den zweiten Spirit-of-Race-Ferrari ab und sicherte sich sowie Salih Yoluc und Euan Hankey Rang drei.
Der nächste Lauf der European Le Mans Series findet am 27. August in Le Castellet statt.
Hier das Ergebnis aus Spielberg