Red Bull Ring: Comeback der Rennsportwagen
Die ELMS startet mit einem Feld von 26 LMP und GT in Österreich
Prototypen in der Steiermark: Rennsportwagen, so die leicht angestaubte korrekte Bezeichnung der heutigen Le-Mans-Prototypen, gab es auf dem Red Bull Ring schon lange nicht zu sehen. Zuletzt starteten Prototypen auf der zwischenzeitlich A1-Ring getauften Strecke vor zwölf Jahren in der Interserie, vor dem Umbau 2001 waren noch einige sehr betagte Gruppe C-Fahrzeuge in der Interserie am Start. Die Interserie war auch ihren Hochzeiten regelmässiger Gast in der Steiermark, ein reines internationales Sportwagenrennen mit Prädikat (nicht zu verwechseln mit GT- und Tourenwagenrennen der späteren Jahre) gab es in Österreich streng genommen zuletzt 1975 mit einem Lauf der Markenweltmeisterschaft. Vor 38 Jahren siegten Henri Pescarolo und Derek Bell in einem Alfa Romeo T33 von Willy Kauhsen, nachdem das Rennen auf dem einstigen Österreichring nach 103 von 170 Runden aufgrund von Regen abgebrochen werden musste.
Fast vier Jahrzehnte später steht am Samstag (20. Juli) bei den «3h vom Red Bull Ring», dem dritten von fünf ELMS-Läufen einer am Start, der schon damals dabei war und 1975 sein erstes internationales Sportwagenrennen auf dem damaligen Österreichring gefahren hat: Logistikunternehmer Horst Felbermayr Sr., vor 38 Jahren sogar Sieger in der GT-Klasse auf einem Porsche 911 RSR bei dem WM-Lauf. Der 68-jährige startet erstmals seit seinem Unfall 24h von Le Mans 2011 wieder bei einem Rennen
Felbermayr fährt gemeinsam mit Sohn Horst Felbermayr Jr. natürlich auf einem Porsche 911 GT3 R von Proton Competition. Als dritter Fahrer kommt Porsche-Junior Klaus Bachler bei seinem Heimspiel zu seinem ersten Renneinsatz in einem GTE-Porsche. Im zweiten Proton-Porsche, dem einzigen deutschen Team im 26 Fahrzeuge starken Feld, starten wie gewohnt Christian Ried, Gianluca Roda und Porsche-Werksfahrer Nick Tandy.
Acht LMP2 kämpfen in Österreich um den Sieg
Das Feld der LMP2-Prototypen, die den Sieg auf dem Red Bull Ring unter sich ausmachen werden, ist leicht geschrumpft und mit einigen neuen Fahrern besetzt. Wie berichtet startet Dominik Kraihamer bei seinem Heimspiel gemeinsam mit Thomas Holzer im Oreca-Nissan von Boutsen Ginion. Nicht am Start ist Greaves Motorsport, die keine Fahrer für den Zytek-Nissan gefunden haben und erstmals seit 2006 nicht bei einem LMS/ELMS-Rennen fahren. Auch HVM Status Lola-Judd-Coupé) und DKR Engineering (Lola-Judd) fehlen in Österreich.
Für das dritte Team im dritten ELMS-Lauf startet Jonathan Hirschi. Nach Einsätzen bei Thiriet (Silverstone) und HVM Status (Imola) startet der Schweizer mit Brendon Hartley im Oreca-Nissan von Murphy Prototypes.
Russische Neueinsteiger in der LMP2
Neu im LMP2-Feld ist das russische Team SMP Racing, das auch in der GTC-Klasse für GT3-Fahrzeuge zwei Ferrari 458 Italia einsetzt. Die russische Mannschaft hat einen Oreca-Nissan gekauft, das bisherige Ersatzchassis von Pecom Racing, und startet mit Maurizio Mediani und Sergey Zlobin bei den noch ausstehenden zwei ELMS-Rennen in Ungarn und Frankreich.
Die aktuelle Nennliste für die 3h auf dem Red Bull Ring findet sich hier.
Die European Le Mans Series startet auf dem Red Bull Ring im Rahmen der Renault World Series und fährt das Rennen bereits am Samstag. Rennstart ist am Samstag um 16:36 Uhr, das Rennen wird live im Internet auf der Website der ELMS (www.europeanlemanseries.com) im Stream übertragen.