WRT fährt die vier Stunden von Spa-Francorchamps

Grosse Überraschung für die European Le Mans Series (ELMS). Die belgische Mannschaft WRT (W Racing Team) wird beim kommenden Rennwochenende der Meisterschaft (23. bis 25. September) einen Gaststart absolvieren. «Es ist kein Geheimnis, dass wir auch die Prototypen-Szene beobachten, dessen Rückgrat die ELMS darstellt», erklärt Team-Boss Vincent Vosse den Einsatz. Dieser wird mit Unterstützung von Onroak Automotive durchgeführt – also dem Hersteller des Ligier JS P2.

Pilotiert wird die Ligier-Judd von Ex-Formel-1-Pilot Will Stevens, Audi-GT-Poolfahrer Laurens Vanthoor und dessen jüngeren Bruder Dries. Stevens hatte nach seinem F1-Ausstieg bereits Anfang der Saison den Weg in Richtung LMP2 gefunden. Im Manor-Team bestritt der Brite die ersten beiden Läufe der Sportwagen-WM (FIA WEC) in Silverstone und Spa-Francorchamps. Für das Highlight in Le Mans wechselte er dann ins G-Drive-Team, das ebenso wie Manor einen Oreca 05 einsetzte. «Es ist sehr aufregend, Teil dieses neuen WRT-Abenteuers zu sein. Ich habe einige Erfahrungen im LMP2 und hoffe somit, meinen Beitrag leisten zu können», blickt Stevens auf das 4-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps voraus. Neben seinen LMP2-Fahrten hatte er auch in der GT-Szene angedockt – eben bei WRT, wo er einen Audi R8 LMS in der Blancpain GT Serie fährt.

Auch seine beiden Teamkollegen Laurens und Dires Vanthoor sind für WRT in der Blancpain GT Serie am Start. Laurens hat dazu sogar noch etwas Erfahrung im Ligier-LMP2. 2015 (für Oak Racing) und 2016 (für Michael Shank Racing) bestritt er in einem Ligier JS P2 (jedoch jeweils mit dem HPD 2.8L-Turbomotor) die 24 Stunden von Le Mans. «Mir wurde aber erzählt, dass der Judd der beste Motor für diese Art von Langstrecken-Rennen sei», meint Laurens Vanthoor, dessen erste LMP2-Testfahrt im Frühjahr 2015 ebenfalls in Spa-Francorchamps stattfand.

Das beim 4-Stunden-Rennen verwendete Auto wird wohl jenes Chassis sein, mit dem SO24 ! By Lombard Racing die diesjährige ELMS-Saison begann und auch in Le Mans antrat. Danach wurde das Programm kurzfristig beendet und das geleaste Auto ging zurück an Onroak Automotive.

Ob WRT, das seit über sieben Jahren mit Audi im GT-Sport aktiv ist, nun zusätzlich noch in die LMP2-Szene einsteigen wird, ist aktuell noch unklar. «Das wird ein erstes Geschmacksfinden auf unserer Heimstrecke sein, welches uns die Möglichkeit gibt, unser technisches Knowhow darzustellen – genauso wie unsere strategischen Fähigkeiten. Der Auftritt hat das Ziel, mögliche zukünftige Einsatzgebiete zu finden», beschreibt Team-Boss Vincent Vosse den zunächst einmal einmaligen Einsatz beim 4-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps.
Der Zeitpunkt dafür ist nicht schlecht gewählt, denn in der kommenden Saison wird in der LMP2-Klasse ein neues technisches Reglement eingeführt werden. Somit hätten Neueinsteiger-Teams einen kleineren Erfahrungsnachteil gegenüber der etablierten Konkurrenz als in anderen Jahren.

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