Mandy Kainz: «MotoGP ist ein riesiges schwarzes Loch»
Hinter GMT94 Yamaha und Suzuki Endurance schloss das Yamaha Austria Racing Team von Mandy Kainz die saisonübergreifende Endurance-WM 2016/2017 auf dem dritten Gesamtrang ab.
Kommenden Winter soll es erstmals Rennen in warmen Ländern wie Malaysia und Katar geben, die Endurance-WM könnte so mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen als während der Sommersaison, wo sie im Schatten von MotoGP- und Superbike-WM steht.
«Wenn sie die Meisterschaft entwickeln, und es sind zwei oder drei Rennen im Winter, dann ist das vielleicht nicht so uninteressant», meinte Kainz gegenüber SPEEDWEEK.com zu den Plänen von Promoter Eurosport Events. Überhaupt ist er mit deren Arbeit recht zufrieden. «Wenn die Rennen live im Fernsehen kommen, kannst du mit Sponsoren besser verhandeln. Die Vermarktung insgesamt wurde besser. Sie alleine können die Meisterschaft auch nicht retten, da gehört mehr dazu. Aber es gibt positive Ansätze, wo die Marschrichtung hingehen muss. Wir brauchen ein paar attraktivere Rennen dazu. Derzeit ist die WM die Vereinigung der drei Großevents Le Mans, Bol d’Or und Suzuka, die anderen sind nur Lückenfüller und haben zu kämpfen.»
Der Österreicher prophezeit der Endurance-WM eine positive Zukunft: «Die Meisterschaft zieht seit Jahren viele Teams und Fahrer an, die Werke haben immer mehr Interesse an der Langstrecke. Die Superbike-WM hat einen Abwärtstrend, das ist definitiv so. Sie haben das gleiche Format wie die MotoGP-WM. Und MotoGP ist so stark, das ist ein riesiges schwarzes Loch, das alles einsaugt. Die Dorna hat kein Interesse, MotoGP etwas wegzunehmen, sie lassen SBK dahinsiechen. Es ist kein Konkurrenzkampf mehr da. Dass die Dorna Interesse daran hat die guten Sponsoren dahin zu bringen wo mehr Geld ist, darüber brauchen wir nicht reden, das ist normal. Die Langstrecke ist der Gegenpol zu Superbike und MotoGP, weil es eine komplett andere Sportart ist.»