Erstes Kräftemessen nach fast sechs Monaten
40 Tage vor dem zweiten Lauf zur Endurance-Weltmeisterschaft 2017/2018 in Le Mans absolvierten einige ausgesuchte Teams zweitägige Testfahrten auf dem 4,185 Kilometer langen Circuit Bugatti, mit Suzuki Endurance (SERT), Yamaha Austria Racing (YART), Honda Endurance und F.C.C. TSR Honda France. Der regierende Weltmeister und WM-Leader GMT94 Yamaha zog es vor, in Nogaro ihr Testprogramm abzuwickeln. Auch Mitfavorit SRC Kawasaki fehlte, weil zeitgleich für die von Pirelli ausgestatteten Teams in Spanien getestet wurde.
Für das im vergangenen Jahr durch den tödlichen Trainingsunfall von Stammfahrer Anthony Delhalle und der schweren Erkrankung von Teammanager Dominique Méliand schwer gebeutelten Team Suzuki Endurance Racing stand vor allem im Vordergrund, weitere Erkenntnisse mit der Elektronik des neuen Modells der Suzuki GSX-R1000 zu gewinnen. Auch wenn es keine offizielle Zeitnahme gab, war deutlich zu erkennen, dass der Serienweltmeister während der Winterpause die Hausaufgaben zur Zufriedenheit erledigt hat.
Die Mannschaft von Yamaha Austria, die den geplanten Test Anfang März auf dem Pannonia-Ring wegen der tiefwinterlichen Bedingungen kurzfristig absagen musste, trat zum ersten Mal in der neuen Besetzung auf. Neben Broc Parkes und Marvin Fritz machte Takuya Fujita Bekanntschaft mit der für ihn neuen Strecke. Nach einigen Erkundungsrunden war der Japaner bereits fast so schnell wie seine Teamkollegen. Teamboss Mandy Kainz verriet, dass in der Yamaha YZF-R1 Teile eingebaut sind, mit denen Yamaha im Vorjahr in Suzuka gewonnen hat.
Auch die beiden aussichtsreiches Honda-Crews beteiligten sich an den Testfahrten. Das Team mit der Startnummer 111, die beim Bol d’Or den dritten Platz belegten, legte das Hauptaugenmerk auf das Feintuning der Elektronik der neuen Honda CBR1000RR Fireblade 2. Bei F.C.C. TSR Honda France bewies Alan Techer, dass er sich von seinen schweren Sturzverletzungen erholt hat. Der Franzose bildet dieses Jahr neben seinem Landsmann Freddy Foray und dem Australier Josh Hook das Fahrertrio für die werksunterstütze Mannschaft.