Bol d’Or: Tränen statt Champagner bei SRC Kawasaki
Zwischen 2012 und 2015 gewann SRC Kawasaki viermal in Folge den Bol d’Or. Mit der überlegenen Pole-Position unterstrichen die beiden Franzosen Randy de Puniet und Jeremy Guarnoni sowie ihr spanischer Teamkollege David Checa eindrucksvoll, dass man sich dieses Jahr den fünften Triumpf fest vorgenommen hatte.
Während der ersten 21 Stunden ließ sich die Kawasaki-Mannschaft auch von zwei kleineren Zwischenfällen nicht aus der Ruhe bringen. Nach drei Stunden 20 Minuten schaffte es de Puniet nur mit viel Glück und dem letzten Tropfen Benzin an die Box. Der frühere GP-Sieger hatte schlicht die Aufforderung seines Teams zum Tankstopp übersehen.
Nach knapp einem Viertel der Renndistanz von 24 Stunden mussten die Mechaniker das Heck der Kawasaki ZX-R10 wechseln, weil die Beleuchtung der im Heck befindlichen Startnummer ausgefallen war. Danach spulten die Langstreckenspezialisten bis zweieinhalb Stunden vor der Zielflagge ihre Stints ohne weitere Vorkommnisse ab.
Mit fünf Runden Vorsprung auf den ersten Verfolger schlug die Defekthexe in voller Grausamkeit zu. De Puniet berichtete nach seinem Einsatz. «Plötzlich ließen sich die Gänge nicht mehr ohne Probleme einlegen. Ich musste danach jedes Mal beim Schalten die Kupplung ziehen. Einige Male hat sogar das Hinterrad blockiert.»
Alle Versuche der Mechanikercrew das Problem in den Griff zu bekommen, bevor man die Führung abgeben muss, blieben zum Leidwesen der Fahrer und des Teamchefs erfolglos. Auch danach musste man noch einige Male die Box zur Reparatur aufsuchen. Statt des triumphalen Erfolgs musste sich der mehrfache Bol d’Or-Sieger mit Rang 7 abfinden.
Jeremy Guarnoni brach in Tränen aus, als er den sicheren Sieg vor Augen die aussichtslose Situation zur Kenntnis nehmen musste. De Puniet muss jetzt zumindest bis zum Rennen in Le Mans im April nächsten Jahres warten, bis er einen weiteren Anlauf starten kann, seinen Traum vom Sieg bei einem 24-Stunden-Rennen in die Tat umzusetzen.