Bol d‘Or: Loris Baz ersetzt Broc Parkes bei YART
Bereits 2011 absolvierte Loris Baz einen Endurance-WM-Lauf für das Yamaha Austria Racing Team
Weil der Australier Broc Parkes drauf und dran ist, für Yamaha die Asia Road Racing Meisterschaft zu gewinnen, steht er für den Saisonauftakt der Langstrecken-Weltmeisterschaft 2019/2020 am dritten Septemberwochenende nicht zur Verfügung, weil er zeitgleich auf dem Sepang International Circuit in Malaysia seinen Verpflichtungen nachzukommen hat.
Als Ersatz für seinen Stammpiloten hatte Teamboss Mandy Kainz mehrere Piloten ins Auge gefasst, unter anderem den Schweizer Randy Krummenacher und den Franzosen Loris Baz. «Randy ist schnell und er würde gut ins Team passen. Momentan liegt er in der Supersport-WM an der Spitze des Zwischenklassements. Da der Bol d’Or findet nur eine Woche vor dem Superbike-WM-Lauf in Magny Cours stattfindet, ist das Risiko allerdings für ihn zu groß», so Kainz gegenüber SPEEDWEEK.com.
Knapp drei Wochen vor dem Langstreckenklassiker fiel die Entscheidung zugunsten von Baz, der bereits vor acht Jahren für die österreichische Mannschaft im Einsatz war. Zusammen mit dem Slowenen Igor Jerman und dem Australier Steve Martin belegte er beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans hinter SRC Kawasaki (Julien Da Costa, Gregory Leblanc, Olivier Four) und Suzuki Endurance (Anthony Delhalle, Daisuke Sakai, Baptiste Guittet) den dritten Rang.
Obwohl er nur auf wenige Einsätze in der Langstrecken-Weltmeisterschaft zurückblicken kann, gehrt er bereits zu den Gewinnern des Bol d’Or. Vor sechs Jahren gehörte er neben seinen französischen Landsleuten Gregory Leblanc und Jérémy Guarnoni (SRC Kawasaki) zum Siegerteam beim Bol d’Or, der damals in Magny Cours ausgetragen wurde. Damals verwiesen sie ausgerechnet das Yamaha Austria Racing Team auf den zweiten Platz.
«Es freut mich, beim Bol d’Or zu YART Yamaha zurückkehren zu dürfen», erklärt der großgewachsene Baz, der als Fahrer im Team von Ten Kate Yamaha erst in Jerez de la Frontera in die Superbike-WM eingestiegen ist und derzeit mit 76 Punkten an der 13. Stelle liegt. «Ursprünglich war nicht geplant, einen Lauf zur Endurance-WM zu fahren. Aber als mich Mandy gefragt hat und mich mein Team freigegeben hat, musste ich nicht lange überlegen.»
«Es wird ein harter Monat für September, aber ich habe den Sommer über hart trainiert, also wird es kein Problem sein. Ich bin froh, wieder bei Mandy zu sein. Ich nenne ihn immer Daddy, weil er einer der wenigen Teamchefs war, der jungen Fahrern die Möglichkeit gab, in der Langstrecken-WM zu fahren. Immerhin war ich in Le Mans 2011 erst 18 Jahre alt. Es wäre toll, wenn ich ihm gemeinsam mit Marvin Fritz und Niccolò Canepa den Sieg schenken könnte.»
«Ich kenne Loris bereits als Teenager. Er war damals so jung, dass ich ihn Baby nannte und ehrlich gesagt, nenne ich ihn immer noch so», grinst der umtriebige Teammanager. «Nach seiner fehlerlosen Vorstellung hat er in die Superbike-WM und danach sogar in die MotoGP gewechselt. Weil er aber nie das Interesse am Langstreckenrennsport verloren hat, sind wir immer in Kontakt geblieben. Deshalb war er auch einer der Ersten an die ich gedacht habe, Broc beim Bol d’Or zu ersetzen. Ich muss mich aber auch bei Ten Kate für ihre Erlaubnis, dass er für YART fahren darf, bedanken.»
Baz wird bereits bei den zweitägigen Pre-Tests am 3. und 4. September in Le Castellet zum ersten Mal auf der Yamaha YZF-R1 sitzen. «Voriges Jahr haben uns knapp 54 Sekunden auf den Sieg gefehlt. Mit Loris, Marvin und Niccolò haben wir ein unglaublich starkes Fahrertrio. Ein Sieg beim Bol d’Or fehlt unserem Team noch. Vielleicht gelingt es uns ja dieses Jahr, diese Lücke endlich zu schließen. Ich gehe optimistisch in den Auftakt der Saison 2019/2020», so Kainz.