MotoGP: Knalleffekt bei KTM

Bertl K fährt Bol d’Or mit Thöni, Dangl & Walchhütter

Von Helmut Ohner
Lukas Walchhütter bei seinen ersten Runden auf der BMW des Bertl K Racing Teams

Lukas Walchhütter bei seinen ersten Runden auf der BMW des Bertl K Racing Teams

Weil Christopher Kemmer kurzerhand von No Limits abgeworben wurde, geht das Bertl K Racing Team mit Nico Thöni, Patrick Dangl und Lukas Walchhütter am dritten Septemberwochenende in den Bol d’Or.

Das Bertl K Racing Team wollte mit Christopher Kemmer, Nico Thöni und Patrick Dangl den Bol d’Or bestreiten, dann trat allerdings das Team No Limits auf den Plan und warb kurzerhand mit Kemmer, der in der abgelaufenen Saison für das Team Motobox Kremer in der Endurance-Weltmeisterschaft unterwegs war, den Teamleader ab.

Teamchef Herbert Kemmer brachte durchaus Verständnis für die Entscheidung seines Neffen auf, bei der italienische Equipe zu unterschreiben. «Chris hat sich mir und dem Team gegenüber verpflichtet gefühlt. Aber ich habe seine Bedenken zerstreut und ihm zur Unterzeichnung des Vertrages geraten. Zum ersten Mal in seiner Karriere muss er für Fahren nicht mehr Geld mitbringen.»

Kemmer musste sich gar nicht lange um einen würdigen Ersatz umsehen, hat er doch mit Vize-Meister Lukas Walchhütter ohnedies einen schnellen Mann in der IOEM Supersport 600. «Beim Acht-Stunden-Rennen in Oschersleben war Lukas bereits als vierter Fahrer mit dabei. Allerdings ist er nicht zum Einsatz gekommen.»

Vor dem am 3. und 4. September stattfindenden Pre-Test für den Bol d’Or schwang sich Walchhütter auf dem Automotodrom Grobnik für einige Runden zum ersten Mal in den Sattel der BMW S1000RR. «Gegenüber meiner 600er-Yamaha geht hier so richtig die Post ab», zeigte sich der Steirer von der Mehrleistung des Superbikes begeistert.

«Das Schnellfahren ist erheblich anstrengender. Für die Richtungswechsel muss man viel mehr arbeiten und nicht einmal auf den langen Geraden hier kann man sich entspannen, weil man aus den Ecken flotter herauskommt und das Motorrad Tendenzen hat, vorne aufzusteigen. Aber es macht unglaublichen Spaß ein Superbike zu fahren.»

Walchhütter, der nach dem Vize-Titel im letzten Jahr in der IOEM Superbike 600 fahrerisch in eine Krise schlitterte, fand mit seinem hart erkämpften Laufsieg im zweiten Rennen in Grobnik/Rijeka gerade rechtzeitig vor dem Saisonhöhepunkt sein Selbstvertrauen zurück. «Jetzt freue ich riesig auf mein erstes Rennen in der Langstrecken-WM.»

Mit den beiden Steirern Walchhütter und Thöni, der sich momentan der IOEM Superbike den Stempel aufdrückt, sowie dem Niederösterreicher Dangl steht dem Bertl K Racing Team beim Bol d’Or ein schlagkräftiges Trio zur Verfügung, das durchaus in der Lage ist, beim Saisonauftakt der Endurance-WM 2019/2020, in die Top-15 zu fahren.

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