Estoril, 9h: Suzuki kommt mit dem Schrecken davon
Der Endurance-WM-Lauf in Estoril schreitet deutlich voran und das Yamaha Austria Racing Team liegt weiter in Führung. Nach neun Stunden liefert sich die Mannschaft um Mandy Kainz einen packenden Zweikampf mit F.C.C. TSR Honda France (Hook, F. Foray, di Meglio) um den Sieg beim 12-Stunden-Rennen. Die aktuellen Weltmeister Webike SRC Kawasaki France lagen komfortabel auf dem dritten Platz, doch David Checa brachte die Kawasaki ohne Vortrieb und mit Menschenkraft nach beinahe neun Stunden zurück in die Box, wo sich das Team um die ZX-10R kümmerte.
Auch Suzuki Endurance erlebte nach acht Stunden einen Schreckmoment, denn der Franzose Etienne Masson kam auf Platz 4 liegend plötzlich in die Box zurück, doch das Bike wurde gleich in der Box geparkt und nicht wie üblich vor der Garage getankt und mit frischen Reifen bestückt. Was war passiert? Das Schaltgestänge an der GSX-R1000 war gebrochen und musste durch ein neues ersetzt werden. Nach nur vier Minuten verließ der WM-Leader wieder die Boxengasse und reihte sich auf der fünften Position ein. Nach dem Pech von Kawasaki rutschte die Truppe wieder auf Rang 4 nach vorne, hinter dem Team Wojcik (Yamaha).
Das BMW-Werksteam kämpfte sich währenddessen Schritt für Schritt nach vorne. Markus Reiterberger, Kenny Foray und Peter Hickman, die nach einem Sturz und anschließenden technischen Problemen ans Ende des Feldes zurückfielen, zeigten sich nach neun Stunden bereits zurück in den Top-10. Die BMW belegte mit neun Runden Rückstand auf die Spitze den achten Rang.
Wie in der Endurance-WM üblich, gibt es bei Rennen, die länger als acht Stunden dauern, Zwischenpunkte für die ersten zehn jeder Klasse. In Estoril also einmalig nach der Distanz von acht Stunden, mit der vollen Ausbeute für YART. Marvin Fritz, Karel Hanika und Niccolò Canepa sicherten sich zehn Punkte und kamen damit der Suzuki-Mannschaft im Kampf um den WM-Titel noch einmal sehr nah, der Titelkampf ist damit völlig offen.
In der Superstock-Wertung sicherte sich das Team Moto AIN (Yamaha) mit Robin Mulhauser, Robby Rolfo und Hugo Clere mit den Zusatzpunkten für Rang 1 den vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft. Da das deutsche GERT56-Team, zuletzt siegreich in Le Mans, nicht in Estoril gestartet ist. Die französische Mannschaft sicherte sich nach dem Titel 2019 den zweiten Meisterschaftsgewinn in der Superstock-Klasse in Folge.
Zwischenstand nach neun Stunden:
1. YART Yamaha (Hanika, Fritz, Canepa), Yamaha YZF-R1. 2. F.C.C. TSR Honda France (Hook, F.Foray, Di Meglio), Honda CBR 1000RR-R. 3. Wojcik Racing (Rea, Parkes, Morais), Yamaha YZF-R1. 4. Suzuki Endurance Racing Team (Masson, Black, Simeon), Suzuki GSX-R1000. 5. VRD IGOL PIERRET (Alt, Marino, Terol), Yamaha YZF-R1. 6. Moto AIN (Mulhauser, Rolfo, Clere), Yamaha YZF-R1. 7. Webike SRC Kawasaki France (Guarnoni, E.Nigon, Checa), Kawasaki ZX-10R. 8. BMW Motorrad Endurance (K.Foray, Reiterberger, Hickman), BMW S1000RR. 9. LRP Poland (Steinmayr, Krzemien, Lewandowski), BMW S1000RR. 10. Team Aviobike (Baggi, Boscoscuro, Napoli), Yamaha YZF-R1. Ferner: 12. No Limits (Scassa, Kemmer, Vitali), Suzuki GSX-R1000. 19. Motobox Kremer (Dehaye, Ströhlein, Colliaux), Yamaha YZF-R1. Ausgeschieden: ERC Endurance (Gines, Barrier, Rossi), Ducati Panigale V4R.; Bolliger Switzerland (Walraven, Pellijeff, Jezek), Kawasaki ZX-10R.