BMW World Endurance: WM-Platz 6 in Debütsaison
Reiterberger und Hickman beim Fahrerwechsel
Das Qualifikationstraining für das WM-Finale in Estoril gestaltete sich wie einige Wochen davor beim Langstreckenklassiker in Le Mans. YART Yamaha holte sich erneut die beste Startposition, aber Markus Reiterberger von der Mannschaft BMW Motorrad World Endurance erwies sich als schnellster Fahrer im gesamten Teilnehmerfeld.
Im Rennen übernahm Reiterberger von Startplatz 3 bereits in der zweiten Runde von Mike di Meglio (F.C.C. TSR Honda France) auf dem 1972 eröffneten Circuito do Estoril, auf dem bis jetzt zwei Mal ein Lauf zur Langstrecken-Weltmeisterschaft ausgetragen wurde, die Führung und konnte sie in Folge bis zum ersten Fahrerwechsel kontinuierlich ausbauen.
Peter Hickman, der für den bei der IDM in Hockenheim engagierten Ilya Mikhalchik eingesprungen war, begrub aber die Chancen auf den ersten Sieg der BMW-Truppe im Kiesbett. Der schnellste Straßenrennfahrer der Welt konnte das Rennen zwar wieder aufnehmen, aber die Reparatur des Motorrades warf das Team an das Ende des Feldes zurück.
Nach einem weiteren außerplanmäßigen Boxenstopp in der Frühphase des 12-Stunden-Rennens, bei dem durch den Tausch der Schwinge viel Zeit verloren ging, starteten Reiterberger, Hickman und Teamkollege Kenny Foray von der 19. Position eine sehenswerte Aufholjagd, die sie noch an die siebente Stelle bringen sollte.
Nach zwei dritten Plätzen beim Bol d’Or und in Sepang sowie dem sturzbedingten Ausfall in Le Mans beendete das BMW-Werksteam ihr erstes Jahr in der heißumkämpften Endurance-Weltmeisterschaft mit 108 Punkten hinter Suzuki Endurance, YART Yamaha, F.C.C. TSR Honda France, Wójcik Racing und SRC Kawasaki France an der sechsten Stelle.
«Natürlich ist es im ersten Moment enttäuschend, wenn man in Führung liegend einen solchen Rückschlag hinnehmen muss», gab Marc Bongers, BMW Motorrad Motorsport Direktor, zu. «Wir hatten uns eine Top-Platzierung zum Ziel gesetzt und konnten sehen, dass wir auch das Potenzial dazu haben. Doch das kann im Rennsport passieren.»
«Weder das Team noch die Fahrer haben danach den Kopf in den Sand gesteckt, sondern sie haben bis zur Zielflagge gekämpft und alles gegeben. Auch wenn wir beim Finale nicht so abgeschnitten haben, wie wir uns das vorgenommen hatten, muss man das Gesamtbild sehen. Es war unsere erste Saison in der hochkarätig besetzten Endurance-WM.»
«Wir sind vor einem Jahr mit wenig Vorbereitungszeit in den Bol d’Or gestartet. Bei vier Rennen sind wir zweimal auf das Podium gefahren, auch bei den anderen beiden Veranstaltungen waren wir äußerst konkurrenzfähig. Zudem konnten wir beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans sowie beim 12-Stunden-Rennen in Estoril auch die Haltbarkeit unserer RR unter Beweis stellen.»
«Das ist insgesamt keine schlechte Bilanz für uns als <Rookies>. Das BMW Motorrad World Endurance Team und die BMW S1000RR haben sich auf Anhieb in der Weltspitze etabliert. Ein großer Dank geht an Werner Daemen, Steven Casaer und das gesamte Team für die hochprofessionelle und harte Arbeit in dieser Saison.»
«Wir waren in unserem ersten Jahr bereits auf einem sehr hohen Niveau, das ist eine hervorragende Basis für die kommende zweite Saison in der Endurance-WM. Glückwunsch an unseren Reifenpartner Dunlop, der den Titel mit Suzuki Endurance geholt hat. In der nächsten Saison werden wir einen neuen Anlauf starten, den Titel zu holen.»
Ergebnis 12h Estoril
Pos | Fahrer, Motorrad | Zeit/Diff |
---|---|---|
1 | YART Yamaha (Hanika, Fritz, Canepa), Yamaha YZF-R1 | 421 Runden |
2 | F.C.C. TSR Honda France (Hook, F.Foray, Di Meglio), Honda CBR 1000RR-R | + 24,524 sec |
3 | Wojcik Racing (Rea, Parkes, Morais), Yamaha YZF-R1 | + 3 Runden |
4 | Suzuki Endurance Racing Team (Masson, Black, Simeon), Suzuki GSX-R1000 | + 5 Runden |
5 | VRD IGOL PIERRET (Alt, Marino, Terol), Yamaha YZF-R1 | + 6 Runden |
6 | Webike SRC Kawasaki France (Guarnoni, E.Nigon, Checa), Kawasaki ZX-10R | + 7 Runden |
7 | BMW Motorrad Endurance (K.Foray, Reiterberger, Hickman), BMW S1000RR | + 9 Runden |
8 | Moto AIN (Mulhauser, Rolfo, Clere), Yamaha YZF-R1 | + 10 Runden |
9 | LRP Poland (Steinmayr, Krzemien, Lewandowski), BMW S1000RR | + 14 Runden |
10 | 3ART BEST OF BIKE (Plancassagne, Lagrive, Berchet), Yamaha YZF-R1 | + 14 Runden |
14 | No Limits (Scassa, Kemmer, Vitali), Suzuki GSX-R1000 | + 23 Runden |
19 | Motobox Kremer (Dehaye, Ströhlein, Colliaux), Yamaha YZF-R1 | + 92 Runden |
DNF | Bolliger Switzerland (Walraven, Pellijeff, Jezek), Kawasaki ZX-10R | 113 Runden |
DNF | ERC Endurance (Gines, Barrier, Rossi), Ducati Panigale V4R | 10 Runden |
Endstand Endurance-WM 2019/20
Pos | Fahrer, Motorrad | Punkte |
---|---|---|
1 | Suzuki Endurance Racing Team | 167,5 Punkte |
2 | YART Yamaha | 149,5 |
3 | F.C.C. TSR Honda France | 143,5 |
4 | Wojcik Racing | 114,5 |
5 | Webike SRC Kawasaki France | 112 |
6 | BMW Motorrad Endurance | 109 |
7 | VRD IGOL PIERRET | 94 |
8 | 3ART BEST OF BIKEi | 82 |
9 | MACO Racing | 63,5 |
10 | LRP Poland | 50,5 |