BMW World Endurance: Mit großem Kampfgeist zu Rang 3
Das 24-Stunden-Rennen in Le Mans hätte für das Team BMW Motorrad World Endurance nicht unglücklicher beginnen können. Bereits nach wenigen Runden verabschiedete sich der Deutsche Markus Reiterberger mit einem harmlosen Ausrutscher ins Kiesbett aus dem Kampf um die Spitze. Danach bereiteten Probleme mit der Treibstoffzufuhr der Mechanikercrew Kopfzerbrechen.
Auf den aussichtslosen 44. Platz zurückgefallen machte sich Reiterberger auf den Weg, das Feld von hinten aufzurollen. Lediglich die drei Mannschaften RAC41-Chromeburner, 18 Sapeurs Pompiers und Wójcik Racing, die sich bereits nach dem Start in der Schikane aus dem Rennen gekegelt hatten, lagen hinter der schnellen BMW-Truppe.
Während sich an der Spitze Yoshimura SERT Motul und YART Yamaha ein mitreißendes Duell um die Führungsposition lieferten, warfen Reiterberger, der Ukrainer Ilya Mikhalchik und der Spanier Xavi Forés die Flinte nicht vorschnell ins Korn, sondern bewiesen, worauf es in der Langstrecken-WM ankommt – Kampfgeist bis zur letzten Runde.
Gegner um Gegner wurde in den folgenden Stunden niedergerungen. Zur Rennhalbzeit wurde das BMW-Trio bereits wieder auf dem fünften Platz notiert. Am Sonntagmorgen lag das BMW Motorrad World Endurance Team dann auf Rang 3. Bis zum Zieleinlauf ließen sich Reiterberger, Mikhalchik und Forés die Podiumsplatzierung nicht mehr nehmen.
«Herzlichen Glückwunsch an das gesamte BMW Motorrad World Endurance Team zu dieser fantastischen Leistung», gratulierte BMW Motorrad Motorsport Direktor Marc Bongers der Truppe um Teammanager Werner Daemen, der von der Superbike-WM in Misano, den Saisonauftakt der Endurance-Weltmeisterschaft verfolgte.
«Ich bin sehr stolz auf das Ergebnis», zollte Daemen seinem Team Respekt. «Im Rennen hatten wir mit dem kleinen Crash von Markus nicht den besten Start. Zudem hatten wir technische Probleme, dadurch haben ungefähr acht, neun Runden verloren. Aber danach haben die Fahrer und das gesamte Team einen tollen Job gemacht.»
«Zum Glück haben wir am Ende den dritten Platz geholt – das war besser, als wir es nach den ersten Runden erwartet haben. Das Team hat während der gesamten Woche perfekt zusammengearbeitet. So wollen wir natürlich beim zweiten Weltmeisterschaftslauf in Estoril weitermachen.»
«Es war eine Ehre den Start fahren zu dürfen. Schon der Sprint zum Bike war gut. Als ich weggefahren bin, war es richtig gut. Ich habe vorsichtig versucht, die Reifen nicht abkühlen zu lassen und Sprit zu sparen. Anscheinend war der Reifen aber doch noch nicht auf Temperatur, was mich gewundert hat, denn es war wirklich heiß. Letztendlich ist mir in der vorletzten Kurve das Vorderrad eingeknickt und ich bin ins Kiesbett geschlittert», analysierte Reiterberger seinen Sturz.
«Ich bin anschließend noch zwei Runden mit dem beschädigten Bike gefahren, musste dann aber doch an die Box. Es tut mir leid für das ganze Team, dass mir dieser Fehler unterlaufen ist. Der Sturz war im Endeffekt gar nicht so schlimm, das Problem waren die technischen Defekte. Nachdem diese behoben waren, sind wir danach fehlerfrei durch die 24 Stunden gekommen.»