Bei Bolliger ist man wieder einmal auf Fahrersuche
Thöni, Pellijeff, Brenner, Bühn (vlnr.): So wird das Bolliger Team Switzerland 2023 nicht mehr aussehen
Wie schon so oft in den letzten Jahren musste sich das Bolliger Team Switzerland beim Finale der Langstrecken-Weltmeisterschaft 2022 kurzfristig um einen Ersatz umsehen. Aber es war dieses Mal keine Folge eines Sturzes, sondern eine Augenverletzung von Jesper Pellijeff. Bei einem Einsatz in der Dunkelheit wären im schlimmsten Fall sogar Dauerschäden zu befürchten gewesen und man wollte einfach jegliches Risiko vermeiden.
Es wäre der so oder so das letzte Mal gewesen, dass der 23-jährige Schwede auf die Bolliger-Kawasaki gestiegen wäre. Bereits vor dem Langstreckenklassiker in Le Castellet ließ er Teamchef Kevin Bolliger wissen, dass er sich in Zukunft auf seine Solo-Karriere konzentrieren wolle.
«Es tut mir leid, dass er zumindest vorerst nicht mehr Teil unseres Teams sein wird. Jesper war nicht nur schnell, er ist auch fast nie gestürzt. Ich kann mich nur an einen Abflug von ihm erinnern. Schade, dass er in der Langstrecken-WM nicht weitermacht, aber ich kann seine Entscheidung verstehen. Auf alle Fälle wünsche ich ihm alles Gute. Vielleicht kreuzen sich unsere Wege ja wieder einmal», kann sich Bolliger eine weitere Zusammenarbeit vorstellen.
Auf alle Fälle ist man in der Schweizer Mannschaft auf der Suche nach einem würdigen Ersatz für den mehrmaligen schwedischen Superbike-Meister. «Am besten wäre es natürlich, wenn er deutsch oder zumindest englisch spricht, ansonsten wird die Kommunikation im Team schwierig, weil ich dann auch noch als Übersetzer tätig sein müsste. Und dann wäre es auch nicht von Nachteil, wenn er flott ist und Langstreckenerfahrung mitbringt.»
In diesen Tagen sind Gespräche mit dem Deutschen Jan Bühn und dem Österreicher Nico Thöni über eine weitere gemeinsame Zukunft im Gange. Auch der Schweizer Marcel Brenner würde bei Bolliger gut ins Konzept passen. «Noch weiß ich nicht, wie die Pläne von Jan, Nico und Marcel für die nächste Saison aussehen, deshalb muss ich mich auch anderweitig umsehen. Wir sind jedenfalls offen für alle Anfragen von potentiellen Anwärtern auf einen Stammplatz.»