MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Nach WM-Platz 3: Diese Ziele hat BMW in Zukunft

Von Tim Althof
Nach dem dritten Platz beim Langstrecken-WM-Finale in Le Castellet und Platz 3 in der EWC-Gesamtwertung 2023 steht BMW mit großen Zielsetzungen für die Zukunft bereit. Doch wie lauten die Pläne des Herstellers?

BMW holte bei den drei 24-Stunden-Rennen in diesem Jahr jeweils Platz 3. In Le Mans, Spa-Francorchamps und beim Bol d’Or an diesem Wochenende gelang Markus Reiterberger, Ilya Mikhalchik und Jeremy Guarnoni jeweils ein Podestplatz auf der M1000RR. Letztendlich sammelte das belgische BMW Motorrad World Endurance Team 160 WM-Zähler in 2023 – nur ein Punkt weniger als Yoshimura SERT Motul (Suzuki) auf Platz 2.

Beim Bol d’Or war nach Startplatz 1 und starken Stints im Rennen beinahe Platz 2 gelungen, aber kleinere technische Probleme und der anfänglich fehlende Grip sorgten dafür, dass der deutsche Hersteller in der WM und im Rennen auf dem Circuit Paul Ricard mit Platz 3 vorliebnehmen musste. «Wir sind mit einer sehr guten Vorbereitung und einer super Pace hierhergekommen. Wir waren in allen Trainings sehr gut dabei und konnten auch die Pole-Position holen», berichtete BMW Motorrad Motorsport Direktor Marc Bongers nach dem Saisonfinale. «Damit haben wir uns die ersten fünf Punkte gesichert. Wir hatten ja 38 Punkte Rückstand, und bei noch 85 zu vergebenden Zählern hatten wir uns durchaus noch Chancen ausgerechnet.»

«Wir mussten dieses Rennen gewinnen und waren auch auf ein wenig Pech der anderen angewiesen», fasste Bongers zusammen. «Leider konnten wir es nicht ganz so umsetzen. Wir hatten in der Nacht zwei Mal ein recht ähnliches Problem mit der Spannungsversorgung im Motorrad. Das hat uns insgesamt etwa acht Runden gekostet. Das hat uns definitiv den zweiten Platz im Rennen und in der WM gekostet. Es ist bitter, wenn es nur um einen Punkt geht.»

«Mein Glückwunsch geht an Yamaha zum Weltmeistertitel und Suzuki zum Sieg hier im Rennen. Dennoch haben wir erneut unsere Pace gezeigt, und ich bin sehr zufrieden, dass wir alle vier Rennen dieses Jahr beenden konnten, davon die drei 24er auf dem Podium. Das war im vergangenen Jahr undenkbar und zeigt das Potenzial», so der Niederländer. «Mein Dank geht an das gesamte BMW Motorrad World Endurance Team, unsere starken Fahrer und alle in München und Berlin, die das möglich gemacht haben. Jetzt haben wir einen langen Winter, um uns weiter zu verbessern, und ich bin sicher, dass wir gut gerüstet zurückkommen werden, um den Titel anzugreifen.»

Auch für Teamchef Werner Daemen war es ein spannendes EWC-Saisonfinale. Nach der letzten Saison, in der zwar der erste Sieg in Spa-Francorchamps gelungen war, aber ansonsten drei Ausfälle hinzukamen, ist 2023 ein voller Erfolg gewesen. «Ich habe gemischte Gefühle. Um ehrlich zu sein: Wenn du mir vor der Saison von diesem Ergebnis erzählt hättest, wäre ich ziemlich glücklich gewesen», betonte Daemen nach dem Bol d’Or. «Aber jetzt fühlen wir, dass der Titel auch möglich gewesen wäre, und dann willst du mehr. Doch das ist ein spezielles Rennen, und ich denke, wir waren stark.»

«Im Qualifying haben wir unser Potenzial gezeigt, indem wir die Pole-Position geholt haben. Die Fahrer haben wieder einen großartigen Job gemacht», betonte der Belgier. «Im Rennen hatten wir etwas Pech und technische Probleme, die uns einige Runden gekostet haben. Wenn wir gewonnen hätten, wäre vielleicht auch die Weltmeisterschaft möglich gewesen.»

«Das bedeutet, dass wir noch einige Arbeit vor uns haben, und der Titel wird unser Ziel für nächstes Jahr sein», lautete die klare Ansage des 52-jährigen Ex-Rennfahrers. «Danke an BMW, die Fahrer und das gesamte Team für ihre harte und großartige Arbeit in dieser Saison. Es gibt so viele Menschen, die dazu beigetragen haben, dass wir alle Rennen beendet und in allen 24-Stunden-Rennen auf dem Podium gestanden haben. Nächstes Jahr werden wir wieder angreifen!»

Bol d'Or, Ergebnis:

1. Yoshimura SERT Motul (Black, Guintoli, Masson), Suzuki GSX-R1000Y, 717 Runden
2. Honda Viltais Racing (Alt, Odendaal, Mercado), Honda CBR1000 RR-R, + 7 Rdn
3. BMW Motorrad World Endurance (Reiterberger, Mikhalchik, Guarnoni), BMW M 1000 RR, + 8
4. YART Yamaha Official Team EWC (Canepa, Fritz, Hanika), Yamaha YZF-R1, + 12
5. Kawasaki Webike Trickstar (De Puniet, Watanabe, Leblanc), Kawasaki ZX-10R, + 16
6. Team 33 Louit April Moto (Gamarino, Saltarelli, Calia), Kawasaki ZX-10R, + 20
7. Team 18 Sapeurs Pompiers (De la Vega, Maurin, Steinmayr), Yamaha YZF-R1, + 24
8. MACO Racing Team (Vugrinec, Boulom, Kovacs), Yamaha YZF-R1, + 24
9. Pitlane Endurance JP3 (Grünwald, Pellizotti, de Vleeschauwer), Yamaha YZF-R1, + 26
10. Team LRP Poland (Vincon, Puffe, Szkopek), BMW S 1000 RR, + 26

Ferner:
14. Team Bolliger Switzerland (Thöni, Brenner, Romero Barbosa), Kawasaki ZX-10R, + 30
19. Motobox Kremer Racing (Dehaye, Napoli, Rubin), Yamaha YZF-R1, + 38

WM-Endergebnis (EWC):

1.YART Yamaha Official Team EWC, 181 Punkte
2. Yoshimura SERT Motul, 161
3. BMW Motorrad World Endurance, 160
4. F.C.C. TSR Honda France, 149
5. Honda Viltais Racing, 128
6. Kawasaki Webike Trickstar, 107
7. Tati Team Beringer, 57
8. Maco Racing Team, 54,5
9. LRP Poland, 49,5
10. KM99, 48,5
11. Motobox Kremer Racing, 46
12. ERC Endurance Ducati, 39
13. Bolliger Switzerland, 38,5
14. Team Moto Ain, 38,5
15. Team HRC with Japan Post, 35

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