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Motobox Kremer in Suzuka: Neue Reifen und ein Schock

Von Tim Althof
Eines der härtesten Rennen der Langstrecken-WM steht am kommenden Wochenende auf dem Programm: Endurance-Racing über acht Stunden in Suzuka. Mitten drin ist das kleine Privatteam Motobox Kremer Racing (Yamaha).

Im Vorjahr gelang dem Team Motobox Kremer von Manfred Kremer und Georg Haas beim 8h Suzuka der 19. Platz in der Wertung der EWC-Klasse und somit zwei hart erkämpfte Punkte im wichtigsten Motorradrennen für die japanischen Hersteller. Auch 2024 kehrt das kleine Team aus Oberneisen in Rheinland-Pfalz nach Japan zurück, um zu beweisen, dass vor allem der Teamgeist eine entscheidende Rolle spielt.

Daniel Rubin kennt den Formel-1-GP-Kurs aus dem letzten Jahr, doch für Dominik Vincon und Marco Fetz sind die spektakulären 5,821 Kilometer Neuland. Entsprechend wichtig war der erste Testtag, der bereits am Mittwoch in Suzuka stattgefunden hat. Zeitweise Regen, einige rote Flaggen und ein Ausrutscher mit 120 kmh/h machten den Trainingstag jedoch zu keinem Kinderspiel.

Hinzu kommt der Wechsel von Pirelli auf Dunlop, da der italienische Hersteller keine Reifen nach Japan gebracht hatte. Positiv im Hinblick auf die Leistung in Japan: Die Zusammenarbeit von Yamaha ist gewachsen und zwei neue, von Diego Romero vorbereitete Motoren stehen zur Verfügung.

«Wir sind diese Woche in Suzuka bei angenehmen 30 Grad und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit», scherzte Daniel Rubin im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Am Mittwoch war der erste Fahrtag. Da Pirelli in Suzuka nicht vertreten ist, sind wir kurzentschlossen auf Dunlop umgestiegen. Das war natürlich im ersten Stint eine größere Umstellung als gedacht. Also haben wir im zweiten Stint noch andere Mischungen probiert, ohne bemerkliche Verbesserung.»

«Da wollte ich dann auch schon bisschen pushen, aber dafür war das Set-up des Bikes noch nicht passend und mir ist das Vorderrad bei über 120km/h eingeklappt», berichtete der 26-Jährige. «Das Bike ist leider eingeschlagen, aber sollte am Freitag wieder einsatzbereit sein. Am Nachmittag war dann noch Regen und dabei haben wir für den letzten Stint ein besseres Set-up ausgetüftelt. Das hat schon besser geklappt und wir konnten leichte Fortschritte machen, damit wir am Freitag hoffentlich im Quali angreifen können.»

Nach dem erfolgreichen Acht-Stunden-Rennen in Spa kommt auch Marco Fetz zuversichtlich zum Highlight nach Suzuka. «Es ist mein erstes Mal in Japan. Zu Beginn muss ich dazu sagen, dass ich schon seit 14 Tagen mit meiner Freundin in Japan bin. Wir waren zuerst in Tokyo und fuhren dann mit dem Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen von Atami nach Suzuka», erzählte der 24-Jährige. «An erster Stelle möchte ich mich bei allen Sponsoren und dem Team bedanken, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, das legendäre Acht-Stunden-Rennen in Suzuka miterleben zu dürfen.»

Fetz betonte anschließend: «Nachdem ich mich jetzt schon ein paar Tage an das krasse Klima hier gewöhnen konnte, freue ich mich umso mehr, wieder aufs Bike zu steigen. Ich denke, Suzuka wird für uns als kleines Privatteam einfach ein riesen Abenteuer werden und wir dürfen nicht zu viel erwarten. Trotzdem werde ich wie immer alles geben und freue mich auf das Rennen am Sonntag!»

Euphorisch wird es auch für den erfahrenen Endurance-WM-Piloten Dominik Vincon aus Knittlingen, denn in Suzuka stand er noch nie am Start. «Ich erwarte eines der größten Abenteuer meiner Karriere», strahlte er nach seiner Ankunft in Japan. «Meine Vorfreude ist überdimensional, einfach gigantisch groß und kaum in Worte zu fassen.»

Im Hinblick auf die Leistungen am kommenden Wochenende ist sich der 32-Jährige sicher, dass es kein leichtes Spiel wird: «Das wird ganz bestimmt kein Zuckerschlecken, ich habe absoluten Respekt vor den klimatischen Bedingungen. Die Technik ist nagelneu, Suzuka ist eine Hochgeschwindigkeitspiste und ein leistungsstarker Motor ist sehr wichtig.»

Nach dem ersten Trainingstag war Vincon hingegen geschockt. «Das freie Training war extrem heftig, ich war abends so im Eimer, dass ich gar nichts mehr konnte», berichtete der Yamaha-Fahrer. «Ich habe nach dem Anreisetag nur zwei Stunden schlafen können und mir war etwas flau im Magen. Um das Jetlag besser ausgleichen zu können, hätte man doch noch ein paar Tage früher anreisen sollen. Der Tag Pause tat jedoch gut, ich konnte viel schlafen und bin nun bereit für die kommenden Tage.»

Eine besondere Attraktion startete die Firma «Dietmar Bücher Schlüsselfertiges Bauen GmbH & Co. KG», die als Sponsor von Motobox Kremer den Einsatz in Suzuka überhaupt erst ermöglichte bereits vor dem Rennen in Japan. In der Firmenzentrale in Idstein stellte das Team kurzerhand die Yamaha R1 in eine Vitrine vor den Haupteingang – zur Begeisterung vieler Passanten. 


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