8h Suzuka, Quali: Imponierende Vorstellung von YART
Karel Hanika (YART) markierte im Qualifying die Bestzeit
Bei keinem anderen Rennen geht es für die japanischen Motorradhersteller und Teams so sehr um das Prestige, wie beim Acht-Stunden-Rennen in Suzuka. Um zu siegen spielen Geld und Ressourcen oftmals eine untergeordnete Rolle. Vor allem Honda ist erpicht, auf der hauseigenen Strecke die Konkurrenz hinter sich zu lassen. So wurde heuer neben den japanischen Lokalmatadoren Takumi Takahashi und Teppei Nagoe mit dem Franzosen Johann Zarco ein derzeitiger MotoGP-Fahrer aufgeboten.
Zumindest in den beiden Qualifyingsessions nütze aller Aufwand nichts. Bereits im ersten Zeittraining setzte das «Yamalube YART Yamaha EWC Official Team» die Latte so hoch, dass ihre Bestzeit dem Ansturm im zweiten Qualifying standhielt. Während der Italiener Niccolò Canepa seine Gruppe als Zweiter beendete, gaben der Tscheche Karel Hanika als Gesamtschnellster und der Deutsche Marvin Fritz in ihren Gruppen klar das Tempo vor. Bemerkenswertes Detail: Fritz knöpfte Zarco mehr als 0,8 Sekunden (!) ab.
Ducati hat nach dem Gewinn der MotoGP, der Superbike- und Supersport-Weltmeisterschaft jetzt auch Lust bekommen, den japanischen Motorradwerken in ihrer Heimat den Kampf anzusagen. Mit dem zweiten Platz im Zeittraining vom «DUCATI Team KAGAYAMA» mit dem Japaner Ryo Mizuno, dem Australier Joshua Waters und früheren malaysischen MotoGP-Fahrer Hafizh Syahrin kann man einen Teilerfolg verbuchen. Ihr Rückstand auf die Trainingsschnellsten ist mit mehr als einer halben Sekunde beachtlich.
Erst auf Platz 3 findet sich das Honda-Werksteam «HRC with Japan Post», das die letzten beiden Rennen auf der fahrerisch äußerst anspruchsvollen Strecke für sich entschieden hat. Knapp dahinter lauert mit «Yoshimura SERT Motul» (Cocoro Atsumi, Dan Linfoot, Albert Arenas) der aktuell Führende der Langstrecken-WM. Das Team «BMW Motorrad World Endurance» mit dem Deutschen Markus Reiterberger, dem Franzosen Sylvain Guintoli und dem Ukrainer Ilya Mikhalchik beendete das Quali als Neunte.
Entgegen den anderen Rennen in der Endurance-Weltmeisterschaft bedeutet das Resultat noch nicht die endgültige Startaufstellung. In Suzuka gibt es eine Besonderheit. Die zehn bestplatzierten Teams aus dem Qualifying erhalten im sogenannten «Top-10-Trial» die Gelegenheit, zwei Fahrer auf eine einzeln gezeitete Runde zu schicken. Die bessere Zeit kommt dann in die Wertung. Von welcher Position die Teams ins Rennen gehen, entscheidet sich deshalb erst am späten Samstagnachmittag Ortszeit.