Team Bolliger (Kawasaki): Top-5-Ziel und Hoffnung
Das Bolliger Team Switzerland erlebte 2024 eine gute Saison in der FIM Endurance-Weltmeisterschaft. Das private Kawasaki-Team fuhr dabei in Le Mans auf Platz 7 und beim Acht-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps auf Position 6. Auch beim Bol d’Or lag die Truppe in aussichtsreicher Position, als nach einem Renndrittel die Technik streikte. Über den Winter hatte das Team um Kevin Bolliger alle Hände voll zu tun, denn eine ZX-10R war nach dem Finale in Le Castellet ziemlich zerstört.
«Wir haben bei Testfahrten in Spanien sehr schnell einen Punkt erreicht, an dem wir gute Fortschritte mit dem Paket erreichen konnten. Wir wussten aber auch, was noch fehlt und woran wir arbeiten müssen», erklärte Teamchef Kevin Bolliger im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Das haben wir dann mit nach Hause genommen, wir wussten, dass wir noch ganz am Anfang mit dem Motorrad sind. Das Bike ist komplett neu aufgebaut, es ist aber das gleiche Modell wie im Vorjahr – mit zwei, drei kleinen Veränderungen.»
Auch in der Rennwoche von Le Mans ging es für Bolliger ganz ordentlich zur Sache. Im ersten Qualifying legten Nico Thöni, Pedro Romero und Alex Toledo den Grundstein für eine gute Startposition und im Nachttraining am Donnerstagabend wurde das Feeling für das legendäre Rennen auf dem Bugatti-Circuit aufgebaut. Nachdem das zweite EWC-Qualifying gelaufen war stand für das legendäre Team aus Ruppoldsried Startrang 13 auf dem Papier.
Als nur eines von vier Teams setzt der WM-Sechste des letzten Jahres auf Bereifung von Pirelli. «Wir werden hier von Pirelli Deutschland betreut, generell wird der Einsatz aber über das Werk in Italien gesteuert. Im Gegensatz zum letzten Jahr, haben wir teilweise Material aus der Superbike-WM im Einsatz. Mehr kann ich dazu nicht sagen», hielt sich der Sohn von EWC-Legende «Hämpu» Bolliger bedeckt.
«Beim Pre-Le-Mans-Test konnten wir nicht die Fortschritte erzielen, wie wir es uns erhofft hatten. Bei den Einstellungen kann man immer in die eine, oder in die andere Richtung gehen. Leider war es eher die falsche Richtung. Auch am Dienstag diese Woche waren wir nicht zufrieden.»
Am Freitag gelang der Kawasaki-Mannschaft dann eine durchschnittliche Rundenzeit von 1:37,249 min und somit Startplatz 13. «In der Qualifikation konnten wir einen Schritt machen. Es ist sicher noch mehr möglich, die Jungs kennen das Potenzial, aber für das Rennen sind wir sehr gut aufgestellt», weiß Kevin Bolliger und fügte hinzu: «Was uns in die Karten spielen könnte, wäre wahrscheinlich der Regen. Ein gutes Set-Up ist dabei sehr wichtig, aber noch wichtiger ist es, nicht zu stürzen. Alle drei können im Regen fahren und alle sind bereit.»
Und wie ist die Zielsetzung für das 24-Stunden-Rennen am Samstag und Sonntag auf dem Circuit Bugatti? «Top-5 ist ganz sicher unser Ziel, das wäre ein Bomben-Ergebnis. Dabei müssen wir aber schauen, was die Werks-Teams über die Distanz machen.»
24h Le Mans, kombiniertes Ergebnis Q1 und Q2:
1. YART Yamaha, Yamaha YZF-R1, 1:34,664 min
2. Yoshimura SERT Motul, Suzuki GSX-R1000R, 1:34,869
3. Tati Team AVA6, Honda CBR1000 RR-R, 1:35,127
4. BMW Motorrad World Endurance, BMW M1000RR, 1:35,667
5. ERC Endurance, BMW M1000RR, 1:35,683
6. F.C.C. TSR Honda, Honda CBR1000 RR-R, 1:35,757
7. Kawasaki Webike Trickstar, Kawasaki ZX10R, 1:35,806
8. ELF Marc VDS/KM99, Yamaha YZF-R1, 1:36,018
9. Maxxess by BMRT 3D, Kawasaki ZX10R, 1:36,378
10. HERT by Moto-Jungle, BMW M1000RR, 1:36,712 (SST)
Ferner:
13. Team Bolliger Switzerland, Kawasaki ZX10R, 1:37,249
35. Motobox Kremer Racing, Yamaha YZF-R1, 1:40,305