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Le Mans: Bitteres Saisonende für RS Speedbikes

Von Helmut Ohner
Nach dem Vorjahressieg der Open-Wertung reiste das Team RS Speedbikes mit großen Erwartungen zum Saisonfinale nach Le Mans. Der Langstrecken-Klassiker endete für die sächsische Mannschaft in einem Desaster.

Im Vorjahr bejubelte das RS Speedbikes Racing Team noch den 18. Gesamtrang und den Sieg in der Open-Wertung. Kein Wunder, wenn man heuer hochmotiviert und mit großen Hoffnungen zur 37. Auflage des 24-Stunden-Rennens von Le Mans anreiste.

Nach einem problemlosen freien Training am Dienstag stürzte Florian Bauer am Donnerstag bei abtrocknender Piste. Nach einem wilden Highsider blieb er regungslos auf der Strecke liegen. «Es war einfach schrecklich. Wir mussten die Rettungsmaßnahmen vom Fahrerlager tatenlos verfolgen», erinnert sich Karsten Wolf an die bangen Minuten. «Aus dem Medical Center kam nach einer gefühlten Ewigkeit leichte Entwarnung. Im Spital von Le Mans wurde dann eine Verletzung an der Schulter festgestellt. Florian konnte bereits am Freitag die Heimreise antreten.»

Nach einer kurzen Inspektion musste die BMW S1000RR als Totalschaden abgeschrieben werden. «Der Rahmen war gebrochen, der Tank schwer in Mitleidenschaft gezogen und alle Anbauteile komplett zerstört, da konnten wir nicht mehr viel machen», so Wolf.

Mit dem Ersatzmotorrad konnte am Donnerstagnachmittag das erste Zeittraining in Angriff genommen werden. Filip Altendorfer stellte mit der 14. schnellsten Zeit erneut seine gute Form unter Beweis und auch Tobias Kollan, der den Platz des verletzten Bauer übernommen hatte, schlug sich in seiner Gruppe gut.

Als Dritter im Bunde machte sich Rico Löwe auf den Circuit Bugatti. Er fand rasch einen guten Rhythmus, doch ein vorerst harmlos aussehender Vorderradrutscher sollte das Ende aller Le-Mans-Träume bedeuten. Von einem überhöhten Curb in die Luft geschleudert überschlug sich das Motorrad mehrmals, verfehlte einen Streckenposten nur knapp und blieb als Wrack hinter der Leitplanke zu liegen. «Dort hätten wir sie auch gleich liegen lassen sollen», merkte Teammanager Karsten Wolf trocken an.

Damit war auch das zweite Motorrad so stark beschädigt, dass eine Reparatur vor Ort nicht möglich war. «Es waren wieder Rahmen, Tank und sämtlich Anbauteile unbrauchbar. Unser anfänglicher Glaube, über Nacht ein neues Motorrad aufbauen zu können, wurde durch die fehlenden Spezialteile, für die es keinen Ersatz mehr gab, zerstört.»

«Was haben wir dem Renngott getan, dass er solche Prüfungen für uns bereithält?», haderte der Manager des Teams aus dem sächsischen Bielatal mit dem Schicksal. «Trotz des Heimsieges in Oschersleben in der Open-Klasse und den sechs WM-Punkten haben wir unser Saisonziel ganz klar verfehlt. Jetzt werden wir alles analysieren und daraus die richtigen Schlüsse für die Zukunft ziehen. Wir danken allen Sponsoren und Partnern, die an uns geglaubt haben. Ihr werdet von uns hören! Versprochen!»

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