Lotterer (Audi): «24h Spa alles andere als einfach»
André Lotterer freute sich auf die 24h von Spa
Nach dem Sieg in Le Mans gibt es jetzt eine weitere Chance auf einen Erfolg bei einem 24-Stunden-Rennen – in Spa. Wie bereiten Sie sich vor?
Wir fühlen uns gut vorbereitet. Benoît Tréluyer und ich haben mit dem R8 LMS ultra im Juni einen Lauf zur Französischen GT-Meisterschaft bestritten, der in Spa ausgetragen wurde. Außerdem war ich in den vergangenen beiden Jahren bei den 24 Stunden von Spa am Start. Aber wir dürfen die Konkurrenz nicht unterschätzen, denn es gibt viele sehr gute Spezialisten in der Blancpain Endurance Series, zu der das Rennen zählt.
Es ist Ihr Heimspiel, denn Sie sind in Belgien aufgewachsen. Zudem fahren Sie dort einzelne historische Rennen mit Audi. Auch für das Belgian Audi Club Team WRT ist es das Heimspiel. Empfinden Sie eine Art Heimvorteil bei diesem Rennen?
Es wäre schön, wenn es einen Heimvorteil gäbe, aber daran glaube ich nicht. Ich fühle mich auf jeden Fall sehr wohl dort und bin schon als Kind durch das Fahrerlager von Spa gelaufen, als mich mein Vater mit seinem Rennteam mitgenommen hat. Der Start in Belgien bedeutet mir sehr viel. Unsere Motivation ist sehr hoch, aber auch dadurch wird man nicht schneller.
Im Vorjahr haben Sie mit Ihren Teamkollegen ein fehlerfreies, sehr gutes Rennen bestritten, sind dann aber mit sechs Runden Rückstand wegen der Einstufung des Audi R8 LMS ultra nur Dritte geworden. Was haben Sie sich für dieses Jahr mit Ihren beiden Le-Mans-Teamkollegen Marcel Fässler und Benoît Tréluyer vorgenommen?
Ganz einfach: Wir treten an, weil wir um den Sieg kämpfen wollen. Es wird sich zeigen, ob wir in diesem Jahr die Chance dazu haben. Eine faire Einstufung aller Teilnehmer ist nie ganz einfach. Wir haben nicht nur starke Konkurrenten, sondern auch starke Mitstreiter innerhalb der Audi-Teams. Das wird alles andere als einfach.
Sie sind die reinrassigen LMP-Sportwagen gewöhnt. Wie stellt man sich auf den R8 LMS ultra um, der zu mehr als 50 Prozent ein Serienauto ist?
Tatsächlich sind die Unterschiede zwischen einem LMP- und einem GT3-Sportwagen sehr groß, vor allem wegen der Aerodynamik, des Gewichts und der Reifen. Aber auch ein GT-Rennwagen ist im Grenzbereich grundsätzlich nicht einfach zu bewegen. Man muss sich mit einem GT-Rennwagen mehr zurückhalten als mit einem LMP, andererseits müssen wir ans Limit gehen, um attackieren zu können. Dieses Rennen wird eine schöne Herausforderung. Und der R8 LMS ultra macht mir viel Spaß.