Starker Auftritt von Griebel auf den Azoren
Das war für den deutschen Junioren-Europameister Marijan Griebel ein Saisonauftakt fast nach Maß. Im privaten Skoda Fabia R5 aus der österreichischen Tuningschmiede von Raimund Baumschlager beendete er den ersten von acht Läufen zur Rallye-Europameisterschaft auf den portugiesischen Nordatlantikinseln Azoren auf dem Ehrenrang. Nur der mehrfache portugiesische Meister Bruno Magalhaes war im Skoda Fabia R5 schneller, 1:34,4 Minuten schneller. Damit feierte Skoda beim Saisonauftakt einen Doppelsieg. Fünf Skoda R5 kamen zudem unter die Top 7.
Griebel, der in diesem Jahr im europäischen Championat um den Titel der neuen U28-Wertung (unter 28 Jahre) kämpft, sorgte in dieser Kategorie für einen klaren Sieg mit einem Vorsprung von 3:16,5 Minuten auf den Iren Josh Moffett im Ford Fiesta R5. Albert von Thun und Taxis scheiterte bei seinem EM-Debüt auf der vorletzten Entscheidung mit einem technischen Defekt am Skoda Fabia R5.
Gescheitert sind auch einige Favoriten. Für Europameister Kajetan Kajetanowicz war der zweite Tag nach seiner Donnerstag-Führung schon auf der ersten Entscheidung am Freitag nach einer mehrfachen Rolle mit seinem Ford Fiesta R5 früh beendet. Nach dem erlaubten Re-Start am Samstag erreichte der Pole in der Etappenwertung hinter Malgalheas den zweiten Platz und den 27. Gesamtrang. Der russische Vizechampion Alexey Lukyanuk durfte sich in seinem Ford Fiesta R5 bis zur 12. Prüfung über seine Führung freuen. Dort blieb der Vorjahressieger mit einem Lenkungsschaden nach einem intensiven Kontakt mit einem Felsen liegen. Der Lokalfavorit Ricardo Moura musste seinen Ford Fiesta R5 mit einem techischen Defekt auf der drittletzten Entscheidung abstellen. Damit konnte Malgalhaes ohne größeren Druck seinen dritten Azoren-Sieg nach 2008 und 2010 einfahren.
«Im letzten Jahr war meine Saison nach dem zweiten Platz beim Finale auf Zypern wirklich gut. Ich dachte aber nicht, dass wir hier bei 28 R5-Fahrzeugen einen zweiten Platz erreichen würden», freute sich Griebel. «Es war eine perfekte Rallye. Ich konnte auch die U28-Wertung gewinnen. Es hat großen Spaß gemacht. Ich hatte ein tolles Auto. Dafür bedanke ich mich bei Raimund Baumschlager und seinem Team. Am Anfang hatte ich noch einen harten Kampf mit Nicolay Gryazin. Als er etwas zurückfiel, musste ich mich stark konzentrieren, um nicht denken zu müssen, was passieren könnte. Aber es hat geklappt und ich bin sehr glücklich.»
Auch Bruno Malgalhaes war über einem Heimsieg in der Europameisterschaft glücklich. «Das hatte ich nicht erwartet. Es ist einfach nur toll. Es lief fast schon perfekt. Ich danke meinen Sponsoren, meiner Familie und dem Team, allen, die mir diese Möglichkeit hier gegeben haben», meinte Magalhaes, der nach diesem Sieg hofft, seine Teilnahme an der Europameisterschaft ausdehnen zu können.
Ergebnis nach 16 Prüfungen (= 210,20 km):
1. Bruno Magalhaes/Hugo Magalhaes (P), Skoda Fabia R5, 2:37:04,3 h.
2. Marijan Griebel/Stefan Kopczyk (D), Skoda Fabia R5, + 1:34,4 min.
3. Josh Moffett/James Fulton (IRL), Ford Fiesta R5, + 4:50,9
4. José María López/Borja Rozada (E), Peugeot 208 T16, + 6:05,9
5. Nicolay Gryazin/Yaroslav Fedorov (RUS), Skoda Fabia R5, + 6:10,9
6. Pedro Meireles/Mário Castro (P) Skoda Fabia R5, + 7:29,7
7. Ralfs Simmins/Arturs Simins (LV), Skoda Fabia R5, + 7:33,8
8. João Barros/Jorge Henriques (P), Ford Fiesta R5, + 9:06,0
9. Carlos Vieira/Jorge Carvalho (P), Citroën DS3 R5, + 9:18,7
10. Luís Rego/Nuno Silva (P), Ford Fiesta R5, + 10:17,5