Solberg jr. siegt erneut in Lettland
Im VW Polo GTI R5 lag der Sohn von Petter Solberg nach zehn Schotter-Prüfungen 20,1 Sekunden vor dem Norweger Mads Östberg und 37,2 Sekunden vor dem russischen Auftaktsieger Alexey Lukyanuk, beide im Citroën C3 R5. Der Deutsche Dominik Dinkel erreichte im Skoda Fabia R5 Evo. mit dem 14. Rang (+ 5:08,0) und 54,3 vor seinem österreichischen Markenkollegen Niki Mayr-Melnhof sein bestes EM-Ergebnis.
Der zweite EM-Lauf auf den lettischen Schotterpisten war die Show des erst 18-jährigen Oliver Solberg, der sich in Lettland auf seinen Einsatz in drei Wochen beim Re-Start der Rallye-Weltmeisterschaft mit dem WM-Einstand von Estland vorbereitete. Vom Start weg bestimmte der Youngster das Tempo. Nur der Russe Nikolay Grayzin konnte ihm im Hyundai i20 R5 anfangs etwas folgen. Auf der vierten und letzten Prüfung am Samstag aber warf Gryazin den Hyundai neben die Piste und nahm am Sonntag mit dem erlaubten Re-Start die Rallye wieder auf.
Die Solberg-Verfolgerrolle übernahm nun Mads Östberg, der sich wie Solberg jr. im Citroën C3 R5 auf die Fortsetzung der Rallye-Weltmeisterschaft, in der er die WRC2 anführt, vorbereitete. Der russische Auftaktsieger Alexey Lukyanuk, Europameister von 2018, konnte dem Tempo von Solberg jr. nicht ganz folgen und erreichte im Citroën C3 R5 mit einem Rückstand von 37,2 Sekunden den letzten Podestplatz. Da aber Östberg nicht für die Europameisterschaft eingeschrieben ist, rückte Lukyanuk in der EM-Wertung auf den zweiten Platz im Gesamtklassement und den Tagesergebnissen vor. Damit konnte Lukyanuk seine Tabellenführung mit 70 Punkten und vier Zählern vor Solberg behaupten.
Solberg über seinen zweiten Lettland-Sieg und seinen zweiten EM-Volltreffer: «Es war hier wirklich sehr hart. Es war alles etwas hektisch, keine saubere Rallye. Wir hatten gestern nur einen knappen Vorsprung und mussten deshalb bis ins Ziel puschen. Auf der letzten Prüfung verloren wir wegen eines Drehers 20 Sekunden, aber wir blieben vorne.»
Östberg sagte: «Das Ergebnis geht in Ordnung. Es war ein guter Test für uns. Wir waren froh, mitgekämpft zu haben.»
Lukyanuk hatte mehr die Meisterschaft im Auge: «Es war eine tolle Rallye. Wir versuchten immer zu pushen. Ich denke, wir haben hier wichtige Punkte für die Meisterschaft mitgenommen, daher geht das Ergebnis in Ordnung.»
Dominik Dinkel fuhr im Skoda Fabia R5 Evo mit dem 14. Platz (5:08,0) direkt vor seinem österreichischen Markenkollegen Niki Mayr-Melnhof sein bislang bestes EM-Resultat ein. «Die Rallye hat mich sehr beeindruckt. Sehr selektive Prüfungen. Wir haben hier viel gelernt und uns auch etwas steigern.»
Rallye Liepaja (Lettland) – Endstand nach 10 Prüfungen:
Pos | Team/Auto | Zeit/Diff |
1 | O. Solberg/Johnston (S), VW | 1:27:23,0 |
2 | Östberg/Erikssen (N), Citroën | + 20,1 |
3 | Lukyanuk/Eremeev (RUS), Citroën | + 37,2 |
4 | Pietarinen/Linnaketo (FIN), Skoda | + 1:34,1 |
5 | Breen/Nagle (IRL), Hyundai | + 1:51,3 |
6 | Lindholm/Korhonen (FIN), Skoda | + 1:53,1 |
7 | Munster/Louka (L/B), Hyundai | + 2:19,7 |
8 | Heikkilä/Arpianen (FIN), Skoda | + 2:35,9 |
9 | Llarena/Fernandez (E), Citroën | + 3:23,2 |
10 | Johnston/Kihurani (D/GB), Citroën | + 3:48,1 |