Red Bull Romaniacs: Mit dem Bike in den 12. Stock!
Nach dem extrem selektiven ersten Renntag konnten sich die Teilnehmer der 10. Red Bull Romaniacs am Donnerstag etwas entspannen. Besonders die High-Speed-Fraktion im Startfeld nutzte die zahlreichen schnellen Passagen, um die Top-10 neu zu ordnen. Eigentlich hätte damit die Stunde für den mehrfachen Enduro-Weltmeister Ivan Cervantes schlagen können, allerdings entschied sich der spanische KTM-Werksfahrer für einen spontanen Ruhetag und ging nicht an den Start. Die schnellsten Profis waren Walker, Gomez und Lettenbichler.
«Letti» bewies wieder einmal seine Allrounder-Qualitäten, da er an zwei sehr unterschiedlichen Fahrtagen konstante Spitzenleistung ablieferte – und das trotz eines verlorenen Kickstarters. In seinem Fahrwasser war am Morgen Alfredo Gomez unterwegs, der später auf Platz 2 der Tageswertung fuhr. Der spanische Husaberg-Werkspilot liefert bei seiner ersten Red Bull Romaniacs eine eindrucksvolle Performance, die enorm Druck auf seine erfahrenen Konkurrenten macht. Gomez konnte nachmittags sogar auf seinen führenden Teamkollegen Graham Jarvis aufschließen und folgte dem Briten bis ins Ziel. Alles deutet darauf hin, dass Gomez auf den Gesamtsieg hinarbeitet und er ist mit seiner heutigen Leistung DER Gesprächsstoff im Fahrerlager.
Graham Jarvis bekam Zeitstrafe
Für Jarvis lief der Renntag durchwachsen. Obwohl der 3-fache Red Bull Romaniacs-Champion als erster die Ziellinie in Petrosani erreichte, musste Jarvis eine 15-minütige Zeitstrafe wegen eines Navigationsfehlers akzeptieren – und somit etwas von seinem Vorsprung in der Gesamtwertung aufgeben. Damit war der Weg zum Tagessieg frei für Jonny Walker, der mit 2 Minuten Vorsprung auf Gomez gewann.
Richtig hart im Nehmen sind auch die drei weiblichen Teilnehmerinnen Vroni Dallhammer (A), Sorina Sandu (RO) und Ulla Gerber (D): Sie sind trotz leichter Verletzungen noch immer im Rennen und guter Dinge. Sie wollen auf jeden Fall ins Ziel kommen und stellen sich weiterhin tapfer ihren männlichen Konkurrenten aus 40 Nationen. Respekt!
Der zweite Offroad-Renntag führte das knapp 360-köpfige Teilnehmerfeld durch eine atemraubende Berglandschaft von Sibiu ins Etappenziel nach Petrosani. Ein Highlight war die Zielankunft in einem aktiven Kohlebergwerk. Die Fahrer aller Klassen durften ihren Tag als «Werksfahrer» beenden, indem sie durch verschlungene Treppenhäuser und Rampen eine Extrem-Tour durch das zwölfstöckige Fabrikgebäude bis aufs Dach fahren mussten. Dan Hemingway schwärmte danach: «Die Red Bull Romaniacs ist schon einzigartig: Wo sonst fährst du im zwölften Stock durchs Ziel?»