Bottas schreibt Geschichte
Sieger beim Masters: Valtteri Bottas
Das Rennen wurde wegen des leichten Regens nach einer Runde hinter dem Safety Car fliegend gestartet. Für Rupert Svendsen-Cook und Laurens Vanthoor hagelte es da schon eine Durchfahrtsstrafe, denn beide überholten in der Safety Car-Phase.
Alexander Sims ging vor Valtteri Bottas in Führung, doch lange hielt er diese Position nicht. Roberto Merhi, der als einer der wenigen mit Regenreifen in das Rennen ging, kam mit seinen Pneus auf der Strecke wesentlich besser zurecht und überholte seine Vorderleute scheinbar einfach. In der dritten Runde hatte der Spanier P1 übernommen.
In der gleichen Runde kamen Carlos Muñoz, Nigel Melker, António Félix da Costa, Laurens Vanthoor, Matias Laine, Stef Dusseldorp, Adderly Fong und Rupert Svendsen-Cook an die Box, um sich ebenfalls Regenreifen zu holen. Jim Pla tat es eine Runde zuvor, schmiss seinen Boliden aber direkt im Anschluss ins Kiesbett. Auch Jazeman Jaafars Rennen war zu diesem Zeitpunkt bereits im Kiesbett beendet.
Nach sechs Runden hatte Merhi sein Führung auf komfortable 4,6 Sekunden ausgebaut, während Bottas und Sims gerade die Attacken von Daniel Juncadella abgewehrt hatten. Der Spanier fiel nach einem Fehler auf Rang sieben zurück, Marco Wittmann, Edoardo Mortara und Jean-Eric Vergne schoben sich zwischen das ART-Duo und den Prema-Mann.
Nur einen Umlauf später war Merhi seine erste Position wieder los, Sims und Bottas packten den Leader, der in arge Nöte mit seinen kaputten Regenreifen kam. Das Wetter wurde wieder besser, die Strecke, die nie richtig nass war, wurde wieder trockener und die Piloten mit den Regenreifen bekamen erste Probleme. Im Gegensatz dazu witterte die Slick-Fahrer Morgenluft. Vergne verbesserte zweimal in Folge die absolut schnellste Rennrunde.
In der fünften Runde zog Bottas an Sims vorbei und führte das Rennen nun an. Doch der Brite ließ nicht locker und wartete auf seine Chance, während Vergne mit weiteren schnellen Runden glänzte. Der Franzose war bereits in Schlagdistanz zu Wittmann und Mortara, die die Plätze drei und vier inne hatten. Wenig später hing Vergne hinter Buller fest, der sich gegen seine Überrundung mehr wehrte als man es machen sollte und Vergne so über zwei Sekunden kostete. Für Mortara und Wittmann, der seinen dritten Platz in diesem Umlauf an seinen Teampartner abgeben musste, bedeutete dies etwas Erholung.
An der Spitze setzte sich Bottas mehr und mehr von Sims ab, der auf Mortara wiederum über zehn Sekunden Vorsprung hatte. Der Italiener konnte seinerseits eine Sekunde zwischen sich und seinen Teamkollegen Wittmann legen.
Nach 15 Runden und bei noch fünf ausstehenden Umläufen, führte Bottas mit fast drei Sekunden Vorsprung vor Sims. Mortara kam den ART-Piloten mit großen Schritten näher und zog Wittmann in seinem Windschatten mit. Roberto Merhi, der die ersten paar Runde bestimmte, bog in der 15. Runde in die Box ein, um sich ebenfalls Slicks zu holen.
Hinter Vergne fuhr in dieser Phase ein ganzes Paket mit Fahrern aus der Britischen Formel 3, die allerdings schon über 40 Sekunden auf die Spitze verloren hatten und im Kampf um die Top-Position somit keine Rolle mehr spielten. Gabriel Dias, Rio Haryanto, Lucas Foresti, Wayne Boyd, Hywell Lloyd und Will Buller umrundeten den Kurs im letzten Rennviertel auf den Plätzen sechs bis elf, wobei Buller bereist eine Runde Rückstand hatte. Dabei lieferten sich Haryanto, Foresti und Boyd einen unterhaltsamen Dreikampf.
In der zweitletzten Runde fand Marco Wittman einen Weg vorbei an seinem Vordermann Mortara und war nun auf Podestkurs. Auch Vergne überholte Mortara, der in der 24. Runde plötzlich fünf Sekunden langsamer war als seine Kontrahenten in diesem Umlauf. Eine Runde später wurde Valtteri Bottas als Sieger abgewinkt. Der Finne schrieb mit seinem zweiten Sieg beim Masters Geschichte. Ihm ist es als ersten gelungen, seine Titel erfolgreich zu verteidigen. Hinter Bottas kreuzten Sims, Wittmann, Vergne, Mortara, Dias, Foresti, Boyd, Lloyd, Haryanto und Buller die Ziellinie.