F3-EM: Achtplatzierter wird Sieger!
Tom Blomqvist: «Das ist ein Witz, oder?»
Chaos nach der Sommerpause: Das erste Rennen der Formel-3-Europameisterschaft auf dem Norisring endete mit einer Strafenflut. Mehr als die Hälfte der ins Ziel gekommenen Piloten wurde gebüsst: Neben Raffaele Marciello, der die schwarz-weiss karierte Flagge als Erster sah, mussten auch noch Alex Lynn (Dritter), Félix Sérralles (Fünfter), Alexander Sims (Sechster), Pipo Derani (Siebter), Nick Cassidy (Neunter), Jordan King (Zehnter), Jann Mardenborough (Zwölfter), Roy Nissany (Dreizehnter) und Michael Lewis (Fünfzehnter) eine in eine 20-Sekunden-Strafe umgewandelte Boxendurchfahrtsstrafe hinnehmen. Der Grund: Sie waren unter gelber Flagge zu flott unterwegs gewesen. Zwei Mal hatten sich die Formel-3-Piloten hinter dem Safety-Car einreihen müssen.
Noch schlimmer als den Temposündern erging es nur Marciellos Titel-Gegner Felix Rosenqvist. Der Schwede nahm nach einem Benzinproblem, das nach dem Qualifying aufgetaucht war, nur unter Vorbehalt am Rennen teil und wurde deshalb – obwohl er als Zweiter ins Ziel gekommen war – nicht in der Wertung aufgeführt.
Am Ende durfte sich der Achtplatzierte Tom Blomqvist über den nachträglich zugesprochenen Sieg freuen. Im ersten Moment wollte der 19-Jährige aus Cambridge gar nicht glauben, dass er den Sieg zugesprochen bekommen hatte. «Das ist ein Witz, oder? Da waren so einige gelbe Flaggen... Das kann doch gar nicht wahr sein, ich kam als Achter ins Ziel», stammelte er in der Pressekonferenz. Harry Tincknell, der als Elfter über die Ziellinie kam, und Andre Rudersdorf, der das Rennen Position 14 beendete, erbten die weiteren Podestplätze.