Formel-3-Rookie Niko Kari feiert ersten Triumph
Niko Kari: «Beim zweiten Restart musste ich den Angriff auf Lance Stroll versuchen, auch wenn es ein Risiko war»
Das erste F3-Rennen in Imola begann ganz nach dem Geschmack von Lance Stroll, der sich von der Pole-Position in Führung setzte. Als Van Amersfoort-Pilot Pedro Piquet sein Fahrzeug in Runde 6 im Kiesbett abstellen musste, schickte die Rennleitung das Safety-Car auf die Strecke. Auch nach dem Restart behielt der Prema-Powerteam-Pilot die Spitze.
In Runde 13 beendete Mücke-Pilot David Beckmann seinen Auftritt nach einem Duell mit seinem Motopark-Rivalen Sérgio Sette Câmara ebenfalls vorzeitig im Kiesbett, was für die zweite Safety-Car-Phase des Rennens sorgte. Bei der erneuten Freigabe zwei Umläufe später attackierte Niko Kari Stroll dann über die Aussenbahn der ersten Kurve und zog so am Kanadier vorbei. Sechs Runden später durfte sich der finnische Red-Bull-Junior dann über seinen ersten Sieg in der Formel-3-EM freuen.
Der Teenager erklärte hinterher strahlend: «Es war ein gutes Rennen und es ist ein schönes Gefühl, zum ersten Mal in der Formel-3-EM zu gewinnen. Im ersten Teil des Rennens habe ich versucht, meine Reifen so gut es ging zu schonen. Beim zweiten Restart musste ich den Angriff auf Lance versuchen, auch wenn es ein Risiko war. Aber es hat funktioniert und ich konnte das Rennen gewinnen. Jetzt heisst es aber: Volle Konzentration auf das zweite Qualifying, das heute Nachmittag auf dem Programm steht.»
Hinter Kari sahen Lance Stroll und Joel Eriksson die Zielflagge, gefolgt von Prema-Powerteam-Pilot Nick Cassidy. Weil der Neuseeländer während des Rennens aber die Streckenbegrenzungslinien missachtete, erhielt er nach der Zieldurchfahrt eine 20-Sekunden-Strafe auf seine Rennzeit addiert, die ihn auf den zehnten Platz zurückwarf.
George Russell (HitechGP), Anthoine Hubert vom Team Van Amersfoort Racing, Motopark-Pilot Guanyu Zhou, Ralf Aron vom Prema Powerteam, HitechGP-Fahrer Ben Barnicoat und Harrison Newey vom Team Van Amersfoort Racing belegten die Ränge 4 bis 9.
Stroll erklärte: «Mein Start und auch mein erster Restart waren gut und auch beim zweiten Restart habe ich nichts falsch gemacht. Niko war aber nah genug hinter mir und konnte den Windschatten nutzten, um mich in der ersten Kurve zu überholen. Ich wollte bei der Verteidigung nicht zu viel Risiko eingehen, denn ich wollte keinen Ausfall riskieren. Mit Platz 2 habe ich gute Punkte geholt, das ist mir im Moment wichtiger.»
Und Eriksson schilderte: «Zu Beginn war ich so schnell wie die Fahrer an der Spitze, musste mich aber erst einmal an Anthoine Hubert, George Russell und Nick Cassidy vorbei arbeiten. Danach habe ich versucht, noch Druck auf Lance auszuüben, konnte ihn aber nicht mehr vom zweiten Platz verdrängen.»
Da Strolls erster Verfolger Maximilian Günther vom Prema Powerteam als Zwölfter ohne Punkte blieb, hat der Junior des Williams-Formel-1-Teams in der Fahrerwertung der Formel-3-EM nun einen Vorsprung von 86 Punkten. In der Teamwertung hat sich das italienische Prema Powerteam den Titelgewinn bei seinem Heimspiel in Imola bereits vorzeitig gesichert.