GT-WM setzt 2012 auf GT3-Boliden
Im nächsten Jahr eins? GT1-WM und GT3-EM
Die SRO, Promoter der GT1-WM, hat nun auch offiziell bestätigt, dass die GT1-WM im kommenden Jahr ausschliesslich mit GT3-Fahrzeugen an den Start geht. SRO-Boss Stéphane Ratel hat die Teams bereits Mitte Oktober darüber informiert dass das GT1-Alteisen vom Schlage Aston Martin DBR9, Corvette Z06 oder auch die GT1-Version des Nissan GT-R im nächsten Jahr nicht mehr in der WM starten darf.
Anfang November hat die FIA GT-Kommission auf einer Sitzung in Genf das technische Paket für die GT3-Fahrzeuge in der WM geschnürt. In der Weltmeisterschaft sind den GT3-Fahrzeugen künftig mehr Freiheiten bei der Fahrwerksabstimmung erlaubt, als dies die strengen GT3-Homolgationsvorschriften bisher zulassen. Zudem dürften die GT3 mit lauteren Auspuffanlagen bestückt werden. Der Schwenk der WM auf GT3-Fahrzeuge wird auf der FIA-Weltratsitzung in der kommenden Woche in Neu-Delhi ratifiziert.
Eine Änderung gibt es im kommenden Jahr im Trainings- und Qualifyingformat. Das bisherige freie Training und Pre-Qualifying wird durch zwei 80-minütige freie Trainings ersetzt. Das bisherige dreigeteilte Shoot-Out-Qualifying entfällt. Beide Piloten fahren in einem zweigeteilten Qualifying, die jeweils schnellere Zeit ergibt die Startaufstellung für das Qualifying-Rennen.
Dieses Format und auch der Modus mit Qualifying-Rennen und Championship-Rennen mit Pflichtboxenstopp samt Reifenwechseln wird im nächsten Jahr auch von der GT3-EM übernommen. Bisher fuhr die GT3-EM zwei Rennen ohne Reifenwechsel, bei denen es für die Sieger gleich viele Punkte gab. Zukünftig gibt es analog zur GT-WM nur acht Punkte für den Sieg im Qualifying-Rennen und 25 Punkte für einen Triumph im Quali-Rennen. Allerdings entfällt in der GT3-EM vorerst das System von Kompensationszeiten beim Boxenstopp oder Erfolgsballast. Das System der Fahrereinstufungen in der EM bleibt bestehen.
Das Ratel die Formate von WM und EM harmonisiert ist kein Zufall. Sollte der Franzose im kommenden Jahr kein Feld von 20 Fahrzeugen für seine WM zusammenbekommen, will er als Plan B bei den Europarennen die Felder von WM und EM miteinander verschmelzen. Nur ein oder zwei Events würden als reine EM-Läufe ausgetragen. Die EM soll im kommenden Jahr in Nogaro/Frankreich, Zolder/Belgien, Bratislava/Slovakei, Navarra/Spanien, Portimão/Portugal, Moskau/Russland und Zandvoort/Niederlande antreten. Bei Überseerennen würden die Felder ggf. mit Fahrzeugen aus nationalen GT3-Meisterschaften aufgefüllt.
Die Verschmelzung der beiden Championate gilt allerdings als letzte Option. Bisher hat Ratel mit Hexis (McLaren), WRT (Audi), all-inkl.com (Mercedes), JRM (Nissan) und Young Driver (Aston Martin) und AF Corse (Ferrari) sechs von zehn benötigten Teams fix. Ob der Flirt von Michael Bartels Vita4One-Team mit BMW in einer Ehe endet, entscheidet sich im Dezember. Sehr schwierig dürfte es allerdings werden die letzten drei bis vier Startplätze zu besetzen, auch wenn dafür noch einige Monate Zeit ist. Der GT-WM-Kalender für 2012 wird Anfang der kommenden Woche vom FIA-Weltrat abgenickt und dann veröffentlicht.