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6h Bahrain: Audi feiert grandiosen Doppelsieg

Von Oliver Müller
Sieger beim 6h-Rennen in Bahrain: Die Audi-Piloten Loïc Duval, Lucas di Grassi und Oliver Jarvis (v.li.)

Sieger beim 6h-Rennen in Bahrain: Die Audi-Piloten Loïc Duval, Lucas di Grassi und Oliver Jarvis (v.li.)

Während Lucas di Grassi, Loïc Duval und Oliver Jarvis das letzte Rennen von Audi in der Sportwagen-WM (FIA WEC) gewannen, fuhr das Porsche-Trio Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb in Bahrain zum Fahrer-WM-Titel.

Für Audi hätte das 'Kapitel LMP1' seiner so grossen Motorsport-Geschichte nicht schöner zu Ende gehen können: Mit einem Doppelsieg sagte der Ingolstädter Hersteller beim 6-Stunden-Rennen in Bahrain grandios ‚Servus‘. Es waren Lucas di Grassi, Loïc Duval und Oliver Jarvis, die im R18 beim Finale der Sportwagen-WM (FIA WEC) nicht zu schlagen waren. «Wir sind so stolz, dass die vier Ringe nochmals oben auf dem Podium stehen können», war di Grassi kurz nach der Zieldurchfahrt sichtlich bewegt. Damit geht auch eine kleine sportliche Durststrecke zu Ende. Denn seit dem Rennen in Spa-Francorchamps (Anfang Mai) konnte Audi keinen FIA-WEC-Lauf mehr gewinnen.

Der zweite Platz der Teamkollegen Marcel Fässler, André Lotterer und Benoît Tréluyer machte den totalen Audi-Triumph perfekt. Erstmals in der Saison 2016 kamen beide R18 völlig problemfrei über die Distanz. Und auch den Speed der beiden Diesel-LMP1 konnte die Konkurrenz nicht mitgehen. Somit kann das erzielte Ergebnis als absolut verdient bewertet werden.
Die drittplatzierten Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley hatten im Porsche 919 Hybrid letztendlich satte 1:17 Minuten Rückstand auf die Spitze. Für Ex-Formel-1-Fahrer Mark Webber war es der letzte Einsatz als Profirennfahrer in seiner Karriere. Ihm wurde die Ehre teil, auch den letzten Stint des Wagens fahren zu dürfen.

Weniger Grund zum Feiern hatte dieses Mal das Toyota-Lager: Beide TS050 Hybrid waren zwar nicht wirklich langsam unterwegs, doch fehlte ihnen über die gesamten sechs Stunden einfach das letzte Quäntchen. Mit Rundenrückstand sprangen somit am Ende nur die Plätze vier (für den Wagen von Anthony Davidson, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima) und fünf (für jenen von Stéphane Sarrazin, Mike Conway und Kamui Kobayashi) heraus. Damit wurde es auch nichts mit dem angepeilten Angriff auf den Fahrer-WM-Titel.

Diesen sicherten sich Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb, die in Bahrain als sechste ins Ziel kamen. Für das Porsche-Trio war es ein Rennen mit Drama-Charakter. Denn im ersten Renndrittel kollidierte deren 919 Hybrid mit einem langsameren GTE-Am-Wagen (ausgerechnet auch ein Porsche). Mit einem nicht unerheblichen Schaden hinten links (Rad, Motorabdeckung und Heckflügel) musste somit unplanmässig die Box zur Reparatur angefahren werden. Danach hatte der Porsche mächtig Übersteuern, konnte jedoch locker ins Ziel gebracht werden. «In einem Jahr Weltmeister werden und die 24 Stunden von Le Mans gewinnen ist einfach unglaublich», strahlte Neel Jani über das ganze Gesicht.

Auch in der GTE-Pro-Klasse stand in Bahrain noch die Meisterschaftsentscheidung aus. Und mit einem souveränen Laufsieg sicherte sich das Dänen-Duo Nicki Thiim/Marco Sørensen den Titel. Deren Mannschaft 'Young Driver AMR‘ um Teamchef Jan Struve schaffte gleichzeitig auch noch den Triumph in der Teamwertung. Rang zwei und drei im 6-Stunden-Rennen ging an die beiden Ferrari 488 GTE von Gianmaria Bruni/James Calado und Davide Rigon/Sam Bird. Aber nur, weil der zweite Aston Martin zu Rennmitte nach einem Boxenstopp ein Rad verlor und nach erfolgter Reparatur der Kollateralschäden lediglich auf Platz fünf in der Klasse kam.

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