Formel 1: FIA spricht Urteil

FIA WEC: ByKolles nun mit Nissan-Power am Start

Von Oliver Müller
Tapferer Einzelkämpfer: Der CLM P1/01

Tapferer Einzelkämpfer: Der CLM P1/01

Das ByKolles Racing Team wechselt in der FIA-WEC-Saison 2017 den Motorenlieferanten. Statt dem AER- wird nun ein 3L-V6-Nissan-Turbomotor im Wagen stecken. Ein Aggregat, das schon LMP1-Vergangenheit hat.

In der LMP1-Klasse der Sportwagen-WM ist das ByKolles Racing Team ab der kommenden Saison der letzte verbliebene Mitstreiter, der Porsche und Toyota noch geblieben ist. Denn nicht nur Audi, sondern auch das (ebenfalls) private Rebellion Racing Team hatte sich zum Ende der abgelaufenen Saison aus der Klasse verabschiedet. Und neue Mannschaften hatten um die Königskategorie der Sportwagen, die seit 2014 ja bekanntlich auf ein Effizienz-Reglement setzt, einen grossen Bogen gemacht. Lediglich Nissan war 2015 (für das Rennen in Le Mans) in der Klasse noch vertreten - ging dort aber gegen die starke Werkskonkurrenz unter. Deren hauptsächlich in den USA entwickeltes Chassis war einfach nicht ausgereift und das Hybrid-System wurde für das Rennen in Westfrankreich sogar abgeklemmt. Lediglich der 3.0L-Turbomotor galt seinerzeit als sichere Bank.

Und da kommt nun das ByKolles Racing Team ins Spiel: Denn die Mannschaft aus dem bayrischen Greding war zuletzt mit dem AER-Motor, der ihr CLM-Chassis antrieb, äusserst unzufrieden. Summa summarum setzte sich in den letzten Wochen ein Puzzle zusammen, in dessen Resultat der ByKolles-LMP1 in der neuen Saison der Sportwagen-WM (FIA WEC) mit dem Nissan-Motor (im Heck!!) antreten wird. «Nachdem wir in der Vergangenheit immer wieder Rückschläge aufgrund von mangelnder Zuverlässigkeit unseres Antriebs einstecken mussten, erwarten wir uns in der Saison 2017 einen erheblichen Fortschritt bei der Standfestigkeit und der Performance», freut sich Einsatzleiter Boris Bermes auf die Nissan-Power.

In den letzten Monaten kamen immer wieder Gerüchte auf, dass der Nissan-LMP1-Motor für Kundenprojekte vorbereitet werden solle. Mit dem Einsatz im CLM von ByKolles Racing Team haben sich diese nun tatsächlich bewahrheitet.

Doch damit nicht genug: Denn der CLM wird auch auf Chassis-Seite ordentlich umgekrempelt. Im letzten Sommer hatten FIA und ACO auf der grossen Pressekonferenz im Vorfeld der 24 Stunden von Le Mans aerodynamische Zugeständnisse für private LMP1-Teams versprochen. Damit sollten diese näher an die mit Hybrid-Power ausgestatteten Werkswagen herankommen. Die Mannschaft aus Greding macht davon nun Gebrauch. «Wir arbeiten unter Hochdruck an zahlreichen weiteren Verbesserungen unseres Autos. Aufgrund des veränderten Reglements zur Saison 2017 werden wir besonders im Bereich Aerodynamik an der Front und am Heck grosse Fortschritte machen können. Zudem haben unsere Entwicklungsingenieure eine Reduzierung des Fahrzeuggewichts sowie umfassende Updates der Mechanik erarbeitet», erklärt Boris Bermes weiter.

2018 soll dann sogar der nächste Schritt folgen. Denn dann möchte ByKolles den Wagen auch Kundenteams zur Verfügung stellen. «In diesem Jahr wollen wir unsere Fortschritte deutlich darstellen und den CLM P1/01 weiter reifen lassen. Für die Saison 2018 wird das Fahrzeug inklusive eines Motor-Installationskits für Kunden verfügbar sein und kann ab sofort bestellt werden», enthüllt Bermes weiter.

Dann könnte das Fahrzeug auf grossen Wettbewerb in der privaten LMP1-Klasse stossen. Denn schon BR Engineering (in Zusammenarbeit mit Dallara) und Ginetta haben LMP1-Projekte angekündigt. In wie weit diese dann alle Realität werden, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.


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