Fast alle Fahrerplätze in der LMP1-Klasse vergeben
Der Toyota TS050 Hybrid Jahrgang 2017 bei geheimen Testfahrten
Top-Speeds jenseits der 340 km/h-Marke – und das mit unglaublich hohen Downforce-Werten. Feinste Motoren-Technik; dazu Hybrid-Systeme, die noch in vielen Jahren ‚State-of-the Art‘ sein werden. Und all dieses muss 24 Stunden unter Volllast problemfrei funktionieren. Ganz klar: Die LMP1-Klasse ist die Königin des Sportwagen-Sports. Dort kämpfen in dieser Saison Porsche und Toyota um den WM-Titel in der FIA WEC und den Gesamtsieg bei den legendären 24-Stunden von Le Mans. Als Prise Salz in der Suppe stellt sich das kleine ByKolles-Racing-Team 2017 als einziger Mitstreiter diesem Giganten-Duell.
Ein Zustand, welcher der großen Prototypen-Kategorie nicht wirklich würdig ist. Seitdem im Jahre 2014 das neue technische Reglement gilt, wurde die Klasse durch Nissan (2015) so wie Audi und Rebellion (beide 2016) mehr von Ausstiegen heimgesucht, als dass neue Konkurrenten akquiriert werden konnten. Somit werden 2017 lediglich fünf LMP1 in der Sportwagen-WM antreten: Zwei Porsche 919 Hybrid, zwei Toyota TS050 Hybrid und der CLM-Nismo von ByKolles. Für die 6 Stunden von Spa-Francorchamps (06. Mai) und die 24 Stunden von Le Mans (17./18. Juni) wird Toyota das Feld mit einem dritten Wagen komplettieren.
Grund genug für SPEEDWEEK.com einmal auf die wichtigsten Mitarbeiter eines Rennteams zu schauen: Die Piloten.
Bei Porsche hat sich für die Saison 2017 einiges getan. Erstmals seit Einstieg in die LMP1 im Jahr 2014 wurden Fahrer ausgetauscht. Drei der sechs Vollzeit-Fahrer sind neu in Fritz Enzingers Team. Obwohl Marc Lieb und Romain Dumas 2016 noch den WM-Titel holten, wurden sie nicht mehr berücksichtigt. Dazu kam der Rücktritt von Superstar Mark Webber. Sie werden ersetzt von den beiden Porsche-GT-Werkspiloten Nick Tandy und Earl Bamber, die beide schon 2015 im LMP1 unterwegs waren. Damals setzten die Weissacher in Spa und Le Mans einen dritten 919 Hybrid ein, in dem Tandy/Bamber (zusammen mit Nico Hülkenberg) dann zur Überraschung Vieler auch den Klassiker an der französischen Sarthe gewannen. Außerdem wechselte noch Audi-Speerspitze André Lotterer zu Porsche, nachdem der Ingolstädter Hersteller sein LMP-Engagement beendet hatte.
Die Porsche-Fahrerpaarungen 2017
#1: Neel Jani, André Lotterer, Nick Tandy
#2: Timo Bernhard, Earl Bamber, Brendon Hartley
Weniger Änderungen gibt es beim großen Rivalen Toyota. Dort werden fünf der sechs Vollzeit-Plätze gleich bleiben. Lediglich Tourenwagen-Weltmeister José María López ist neu. Er nimmt den Platz von Stéphane Sarrazin ein, der in den dritten TS050 Hybrid wechseln wird. «Ich möchte José María im Team willkommen heißen, ich bin sicher, dass er sich gut einleben wird. Denn er ist schnell, intelligent und ein starker Teamplayer. Unsere anderen Fahrer haben sich bereits als Siegertypen erwiesen und wir sind sehr erfreut, die Zusammenarbeit mit ihnen fortzusetzen», freut sich Toshio Sato (Team President) auf die Saison mit seinen Piloten.
Die Toyota-Fahrerpaarungen 2017
#7: Mike Conway, Kamui Kobayashi, José María López
#8: Sébastien Buemi, Anthony Davidson, Kazuki Nakajima
#9: Stéphane Sarrazin, offen, offen
Und auch schon bei dem privaten ByKolles Racing Team sind bereits zwei der drei Fahrerplätze besetzt. Den Nummer-1-Status nimmt hier sicherlich Robert Kubica ein. Der ehemalige Formel1-Pilot hatte sich nach seinem schweren Unfall zunächst auf den Rallye-Sport konzentriert. Doch schon in der letzten Saison trat er bei einigen kleineren Sportwagen Rennen an. 2017 nun also die Rückkehr auf die ganz große Bühne. Er wird sich das Cockpit mit Oliver Webb teilen. Der Brite saß bereits 2016 im CLM P1/01. Der dritte Fahrer steht noch nicht fest:
Die CLM-Fahrerpaarung 2017
#4: Robert Kubica, Oliver Webb, offen
Von 18 möglichen Plätzen im LMP1-Cockpit sind somit 15 bereits vergeben. SPEEDWEEK.com hat eine Bildergalerie zu den bereits bestätigten Piloten erstellt, die hier zu finden ist.