MotoGP: Marquez fragt sich, was abgeht

Fixer MotoGP-Vertrag für Toprak: «Habe sehr gelacht»

Von Ivo Schützbach
Toprak Razgatlioglu ist amüsiert

Toprak Razgatlioglu ist amüsiert

Am Mittwoch verkündeten mehrere Websites, Toprak Razgatlioglu hätte mit Honda einen Vertrag für die MotoGP-WM 2026 unterschrieben. SPEEDWEEK.com traf sich mit dem Türken und sprach über den Wahrheitsgehalt der Meldung.

In der MotoGP-WM sehen wir Werksteams der fünf Hersteller Aprilia, Ducati, Honda, KTM und Yamaha, neun von zehn dieser Fahrer haben einen Vertrag bis Ende 2026. Einzige Ausnahme ist Honda-Pilot Luca Marini, sein Kontrakt endet nach dieser Saison.

Seinen Platz soll 2026 der zweifache Superbike-Weltmeister Toprak Razgatlioglu einnehmen, berichteten am Mittwoch mehrere Websites, ohne mit dem Betroffenen, seinem Manager Kenan Sofuoglu oder den Verantwortlichen der Honda Racing Corporation gesprochen zu haben.

SPEEDWEEK.com traf sich am Donnerstagnachmittag im Fahrerlager des Autodromo do Algarve im Hinterland von Portimao, wo am kommenden Wochenende der Europa-Auftakt der Superbike-WM stattfindet.

«Er hat nicht nur unterschrieben, sondern fährt auch die letzten drei Grands Prix», witzelte Razgatlioglus BMW-Teamkollege Michael van der Mark.

«Das ist nicht wahr, aber lustig», meinte Toprak zu der vermeintlichen Sensationsmeldung. «Ich habe sehr gelacht, sogar mein Bruder hat mich angerufen. Ich habe auch ihm gesagt, dass das nicht wahr ist. Ich weiß nicht, wer das verbreitet hat. Ich bin frei für nächstes Jahr, weiß aber noch nicht, wie es weitergeht. Ich weiß nicht, ob ich mit BMW weitermache oder nicht.»

Manager Kenan Sofuoglu hat stets betont, dass für seinen Schützling in der MotoGP-WM nur ein Werksteam in Frage kommt – also auch kein werksunterstütztes Satellitenteam wie Tech3 KTM, Pramac Yamaha oder Trackhouse Aprilia.

Ist das nach wie vor der Fall, erkundigte sich SPEEDWEEK.com beim Red-Bull-Athleten. «Wir reden mit keinen Teams oder Marken, es stimmt, was du sagst», betonte Toprak. «Ich habe den MotoGP-Traum, das stimmt auch. Aber ich weiß noch nichts. Ich bräuchte eine gute Richtung.»

Nach den ersten vier MotoGP-Rennen sitzen die Top-4 der Weltmeisterschaft auf einer Ducati, fünf aus den Top-6 pilotieren eine Maschine aus Borgo Panigale. Es ist also klar, was für ein Satellitenbike ein Fahrer braucht, will er Erfolg haben – sollten Sofuoglu und Razgatlioglu ihre Meinung bezüglich der Teams doch noch ändern.

Doch Razgatlioglu hat sich nach dem Saisonstart keine Freunde in Italien gemacht, als er die Superbike-WM als «Ducati-Cup» bezeichnete. Außerdem haben mehrere MotoGP-Verantwortliche bei Ducati wiederholt betont, dass kein Interesse an dem Türken besteht. Die Wahrheit ist: Sie haben selbst genügend schnelle und talentierte Fahrer.

«Jeder will eine Ducati fahren, das ist ein sehr gutes Bike», hielt der 28-Jährige fest. «Ducati hat stark begonnen, für 2027 wird sich aber alles ändern. Dann wird auch Pirelli kommen.»

2027 bekommt die Königsklasse nicht nur neue technische Regeln mit einer Hubraumreduktion auf 850 ccm, beschnittener Aerodynamik und weniger Fahrhilfen, dann wird auch Einheitsreifenlieferant Michelin durch Pirelli ersetzt.

Einige Experten meinen: Das wäre der richtige Zeitpunkt für Razgatlioglu umzusteigen. Doch der 57-fache Superbike-Laufsieger wird am 16. Oktober 2025 bereits 29 Jahre alt. Wenn die MotoGP-WM 2027 beginnt, ist er 30. In diesem Alter haben die meisten MotoGP-Fahrer bereits ihr Karriereende vor Augen.


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