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Alexander Wurz: «Haben das Menschenmögliche getan»

Von Gerhard Kuntschik
Alexander Wurz in der Toyota-Box

Alexander Wurz in der Toyota-Box

Im Toyota-LMP1-Team hat Alexander Wurz die Funktion des Botschafters inne. Somit hat der ehemalige Formel-1-Pilot einen sehr guten Einblick in die Geschehnisse beim japanischen Werksteam aus der Sportwagen-WM.

Alexander Wurz hat nach seinem Rücktritt viele Aufgaben. An einer hängt aber auch sein Herz besonders: An der beratenden Funktion für Fahrer und Team von Toyota Motorsport. Vor der neuen Saison sagt er: «Aus meiner Perspektive kann ich beruhigt feststellen: Toyota hat alles Menschenmögliche getan. Vor einem lächerlichen, aber kostspieligen Defekt wie im Vorjahr, als fünf Minuten vor Ende ein Fünfcent-Teil bricht und alles zunichte macht, ist man nie sicher. Das kann man nicht beeinflussen. Was wir beeinflussen und vorbereiten konnten, haben wir getan. Aber auch aus so einem Missgeschick lernt man - und wird noch stärker.

Die vier 32-Stunden-Testläufe seien ohne gröbere Probleme absolviert worden, die kleineren habe man im Griff gehabt. «Aber wir waren auch im Vorjahr hervorragend vorbereitet und dominierten in Le Mans. Außer in den letzten fünf Minuten», weiß der 43-jährige Niederösterreicher. Vergleiche mit Konkurrent Porsche will er keine anstellen: «Du weißt ja nicht, wer welches Programm absolvierte, wer mit welchem Downforce-Level agierte. Den ersten wirklichen Aufschluss bringt erst das erste Rennen in Silverstone.»

Die Aufrüstung bei Toyota mit einem dritten TS050h für Spa und Le Mans sieht er absolut positiv, auch was die neuen Fahrer betrifft -und da besonders wieder Nicolas Lapierre: «Der war schon bei uns, kennt das Team, ist schnell und zuverlässig. Eine optimale Ergänzung.» Und der zweifache Le-Mans-Gewinner glaubt auch: «Unsere Stärke ist auch die Ausgeglichenheit der Mannschaft. Es ist gut, dass kein einzelner Topstar da ist.»

Was die Aero-Abrüstung durch FIA und ACO betrifft, ist Wurz vom 'Erfolg' nicht überzeugt: «Mit anderen Maßnahmen wurde schon wieder kompensiert. Ich würde erwarten, dass wir in Le Mans wieder gleich schnell wie im Vorjahr sein werden, wenn nicht sogar einen Tick schneller. Gravierend langsamere Rundenzeiten wird es nicht geben.»

Die Prioritäten im Saisonziel -WM oder Le-Mans-Triumph- sieht Wurz so:«Ein Le-Mans-Sieg ist wegen der doppelten Punkte ohnedies fast schon der halbe WM-Titel. Persönlich würde ich einen Sieg in Le Mans über den WM-Titel stellen. Der ist einfach das Größte im Langstreckensport.»


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