Prologue: Toyota und Porsche einigermaßen gleichauf
Der Toyota TS050 Hybrid von Mike Conway
Nach einer nicht mehr enden wollenden Winterpause war es am Samstag soweit: Endlich werden in der FIA WEC wieder gezeitete Runden in den Asphalt gebrannt. Schauplatz sind die Prologue genannten Testfahrten im königlichen Park von Monza. Dabei ist nun ein erster Abgleich dessen möglich, was die Ingenieure über den Winter mit den Rennwagen technisch so alles angestellt haben. Auf den ersten Blick kann diesbezüglich gesagt werden, dass es an der Spitze des Feldes bislang unentschieden steht. Denn die vier Werkswagen von Porsche und Toyota liegen dicht beieinander. Nach zwei Sessions und sechs Stunden Testzeit konnte Toyota-Fahrer Mike Conway mit 1:31,332 Minuten die schnellste Runde drehen. Mit 0,730 Sekunden Rückstand folgte sein Markenkollege Kamui Kobayashi dicht dahinter.
Aber auch die beiden Porsche 919 Hybrid waren nicht wirklich weit entfernt: Als bester Pilot der schwäbischen Fraktion lag Neel Jani 0,736 Sekunden zurück; Brendon Hartley im Schwester-Wagen auch nur 0,814 Sekunden. Groß aussagekräftig sind die dargelegten Rundenzeiten noch nicht, da aktuell noch nicht wirklich klar ist, welches Programm die einzelnen Fahrzeuge abspulen.
Interessant ist auch der Blick auf die Topspeed-Werte. Hier haben die beiden Porsche (313 und 308,6 km/h) leicht die Nase vorn. Die Toyota schafften 306,8 und 303,4 km/h. Erwartungsgemäß tummeln sich auch die LMP2 im selben Bereich. Mit 309,5 km/h lag der Oreca 07 von G-Drive Racing sogar vor drei Werks-LMP1. Dies dürfte in den anstehenden Rennen zu so manch kniffliger Situation führen.
«Die LMP1 tun sich schwer, uns auf der Geraden zu überholen. Eigentlich geht das nur am Anfang einer jeweiligen Gerade, wenn sie ihre Hybrid-Power ausspielen», war ein LMP2-Pilot gegenüber SPEEDWEEK.com erfreut und besorgt zugleich.
Die letztendlich schnellste Rundenzeit der kleinen Prototypen-Klasse erzielte nach zwei Sessions Bruno Senna im Oreca von Vaillante Rebellion mit 1:36,094 Minuten.
Wie üblich ging es auch in der GTE-Klasse eng zu: Dort hatte Michael Christensen im Porsche 911 RSR die Bestzeit mit 1:47,379 Minuten geschafft. «Wir haben sehr viel am Setup gearbeitet, nicht zuletzt nach meinem Stint von gut drei Stunden am Vormittag. Dabei haben wir für das Auftaktrennen in Silverstone wichtige Erfahrungen gesammelt», erklärte der Däne. Die beiden Ford von Andy Priaulx (1:47,379) und Stefan Mücke (1:47,781) folgten dahinter. Auch in der GTE Am war mit Ben Barker ein Porsche-Pilot (Gulf Racing) mit 1:50,035 Minuten bislang am schnellsten.