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6h Ring: Mehr Power und weniger Kilo für Aston Martin

Von Oliver Müller
Erstmals wird das neue automatisierte BoP-System der FIA WEC angewandt. Bei der Einstufung für die 6 Stunden am Nürburgring wurden Aston Martin und Ford bedacht. Ferrari und Porsche fahren in der Eifel unverändert.

Es ist soweit: Das Prozedere der Balance-of-Performance-Anpassungen geht auch in der Sportwagen-WM (FIA WEC) wieder los. Kurz vor den 6-Stunden-Rennen am Nürburgring (14. bis 16. Juli) flatterte eine neue Einstufung für die Modelle der GTE-Pro-Klasse ins Haus. Dabei wird der Aston Martin Vantage um satte 20 Kilogramm an Gewicht erleichtert. Somit ist der Wagen mit 1188 kg der leichteste GTE im Feld. Außerdem erhält der 4.5L-V8-Saugmotor des britischen Boliden einen um 0,1 Millimeter vergrößerten Luftmengenbegrenzer (dann 29,7 mm).

Auch der Ford GT wurde im jüngsten BoP-Bulletin bedacht. Der amerikanische Wagen muss 20 Kilogramm an Gewicht zuladen und kommt somit auf 1273 Kilogramm. Das sind sage und schreibe 85 kg mehr auf der Waage, als beim Aston Martin. Unverändert bleibt die Motorleistung des Ford. Da dieser von einem 3.5L-V6-Turbomotor angetrieben wird, erfolgen BoP-Anpassungen nicht über den Air-Restrictor, sondern über den Ladedruck.

Genauso würde es auch beim 3.9L-V8-Turbo des Ferrari 488 GTE geschehen. Doch das italienische Modell bleibt für das Rennen am Nürburgring komplett unberührt. Das Gewicht es Italieners liegt somit weiterhin bei 1268 Kilogramm. Auch der Porsche 911 RSR tritt beim Heimspiel am Nürburgring unverändert an. Bedeutet: 1258 kg und einen Luftmengenbegrenzer von 30,8 Millimeter für den 4L-B6-Sauger.

Nachdem es 2016 im Fahrerlager viele Diskussionen über die Einstufung der einzelnen Boliden gab, erfuhr das BoP-System der FIA WEC über den Winter eine Revolution. Denn erstmals in der Geschichte erfolgt die Einstufung komplett unabhängig von Menschenhand. Ein Computer berechnet über diverse Algorithmen die jeweiligen Werte für das anstehende Rennen. Um die Rechner mit ausreichend Daten zu versorgen, wurden die ersten beiden Läufe in Silverstone und Spa-Francorchamps als Referenz für den Nürburgring herangezogen. Somit erfolgte zwischen den Rennen in England und Belgien diese Jahr noch keine Änderung.

Die 24 Stunden von Le Mans (als Highlight der Serie) blieben von dem neuen automatisierten System unberührt. Dies hatte auf der einen Seite mit der speziellen Charakteristik der Strecke an der französischen Sarthe zu tun – und auch damit, dass die Fahrzeuge dort mit speziellen Low-Downforce-Kits unterwegs sind, die sich von den Aero-Varianten der 6-Stunden-Rennen unterscheiden.


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