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6h Ring: Fahrerwechsel bei Ferrari wegen Formel E

Von Oliver Müller
Beim vierten Lauf der Sportwagen-WM (FIA WEC) auf dem Nürburgring kommt es zu einem Terminkonflikt mit der Formel E, die in New York antritt. Ferrari-Werksfahrer Sam Bird wird in der Eifel durch Toni Vilander ersetzt.

Eigentlich gab es zwischen den Betreibern der FIA WEC und der Elektro-Serie Formel E einmal ein Gentlemen’s Agreement, dass beide Meisterschaften keine Rennen am selben Wochenende veranstalten würden. Zunächst klappte das auch ganz gut. Doch als die Sportwagen-WM im letzten Jahr den Termin für das 6h-Rennen am Nürburgring verkündete, waren die Versprechen nur noch Schall und Rauch. Somit müssen für das Wochenende des 14. bis 16. Juli einige Piloten darüber entscheiden, wo ihre Prioritäten liegen. Bei Sam Bird schlug da Pendel in Richtung Monoposto aus. Der Brite fährt normalerweise im Ferrari 488 GTE von AF Corse in der GTE-Pro-Klasse der FIA WEC und ist sogar Werksfahrer des 'Cavallino Rampante'.

Doch Platz acht in der Gesamtwertung der Formel E hat ihn dazu verleitet, 550 Verbrenner-PS gegen ca. 230 Elektro-PS (Rennmodus) einzutauschen. Bird wird am Nürburgring im Ferrari-Cockpit von Werksfahrer-Kollege Toni Vilander ersetzt. Der Finne fährt sonst für Risi Competizione in der amerikanischen IMSA-Serie, hat jedoch gerade Zeit für Auftritte in der WM. «Ich bin glücklich, in die FIA WEC und zum AF-Corse-Team zurückkehren zu können», meint Vilander, der zwischen 2012 und 2015 bereits für die italienische Truppe in der Sportwagen-WM am Start stand. Dabei schaffte er neun Klassensiege und holte sich 2014 sogar den Fahrer-Titel.

Zuletzt in Le Mans lief es jedoch nicht besonders gut für Vilander. Risi-Teamkollege Pierre Kaffer wurde von einem LMP2 unsanft in die Leitplanken gedrückt, sodass auch Vilander vorzeitig aus dem Rennen war. «Mit dem Auftritt am Nürburgring habe ich die Möglichkeit, die Enttäuschung der 24 Stunden von Le Mans schnell wieder wett zu machen. Ich werde mein Bestes geben, um Ferrari in der Hersteller-WM und Davide Rigon in der Fahrerwertung zu helfen.» Dort liegt Wagenpartner Rigon (aktuell noch gemeinsam mit Sam Bird) auf Rang drei – lediglich 14 Punkte hinter dem führenden Ford-Trio Andy Priaulx, Harry Tincknell und Luis Felipe Derani.

Auch andere WEC-Piloten haben bereits entschieden, ob ihnen die Rennstrecke in der Eifel lieber ist, als der Formel-E-Stadtkurs in New York. So werden beispielsweise Nelson Piquet Jr. und Nicolas Prost (beide Rebellion-LMP2) ebenfalls im Elektro-Monoposto sitzen. Toyota-LMP1-Pilot José María López steuert hingegen den TS050 Hybrid am Nürburgring. Aus steht noch die offizielle Verkündung seines Teamkollegen Sébastien Buemi. Der Tabellenführer der Formel E liegt auch in der Fahrer-WM der WEC mit Platz zwei noch aussichtsreich im Rennen. Es wird jedoch erwartet, dass er ebenfalls im LMP1 sitzen wird.


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