Aston Martin GTE: Ab 2019 auch in Amerika am Start?
Fahren in der Signalfarbe Acid Lime: Die beiden Aston Martin Vantage AMR
Für das Werksteam von Aston Martin lief der Saisonauftakt der FIA WEC nicht nach Plan. Bei ihrem Debüt fuhren die neuen Vantage AMR der Konkurrenz in der GTE-Klasse hinterher. Mit einem Rückstand von zwei Runden auf den siegreichen Ford GT kamen die britischen Renner auf den Plätze sechs (Alexander Lynn, Maxime Martin und Jonathan Adam) und sieben (Marco Sørensen, Nicki Thiim und Darren Turner) ins Ziel. Und in Bezug auf die schnellste Rennrunde fehlten den Aston Martin über 2,3 Sekunden auf die Klassenbestzeit. «Es ist nicht so, dass wir keine schnellen Autos bauen können. Der Rückstand hat natürlich mit der BoP tun. Wenn wir komplett frei fahren könnten, wäre unser Auto sechs Sekunden flotter unterwegs», stellt John Gaw (Managing Director bei Aston Martin Racing) klar.
Es ist eine ganz besondere Saison ist für den britischen Boutique-Hersteller, da mit dem Vantage AMR ein komplett neues Rennauto eingeführt wurde. «Du merkst den Generationen-Unterschied eigentlich in jedem Bereich. Das Auto fühlt sich um einiges besser an, als der Vorgänger», ist Werkspilot Marco Sørensen angetan. Bislang laufen die neuen Boliden nur in der GTE-Pro-Klasse der FIA WEC. Aston Martin versuchte im Winter, den Vantage AMR auf für die Am-Wertung zuzulassen. Die WEC-Macher blieben jedoch hart und bestanden auf die Regelung, dass Neuwagen erst in der Folgesaison in der GTE Am starten dürfen.
Auch in der amerikanischen IMSA-Serie tritt der Vantage AMR derzeit nicht an. Dort fährt die GTE-Konkurrenz von BMW, Corvette, Ferrari, Ford und Porsche alleine um die Klassensiege. Doch das könnte sich ab 2019 vielleicht ändern. «Wir haben natürlich großes Interesse an diesem Markt. Er macht für Aston Martin ungefähr 25 Prozent aus», denkt John Gaw an eine motorsportliche Rückkehr auf die andere Seite des Atlantiks.
«Wir haben gerade eine Ausschreibung laufen, um dort einen neuen Motorsport-Partner zu finden. In der Vergangenheit hatten wir mit TRG (The Racers Group, Anm. d. Red.) zusammengearbeitet. Dabei geht es um die Verkäufe der Rennwagen, sowie auch den Teilesupport», erklärt Gaw weiter. Und diese Ausschreibung soll gem. Gaw auch das GTE-Modell beinhalten «Ja, auf jeden Fall. Denn das Auto ist nun verfügbar» unterstreicht er.
Ob es diesbezüglich jedoch ein reinrassigen Werksprogramm geben würde, müsste noch entschieden werden. «Aber Aston Martin hat die Ambition, wieder auf einem Pro-Level in Amerika zu fahren», so Gaw weiter. «Die Ausschreibung ist für die Zeit ab 1. Januar 2019.» Aston Martin Racing fuhr zwischen 2005/2006 werksseitig in der IMSA (ALMS). In der GT1-Klasse gab es mit dem Aston Martin DBR9 damals epische Duelle gegen die Werks-Corvette.
Und auch der Grund für die markante Farbgebung der beiden in der FIA WEC startenden Aston Martin Vantage AMR ist nun klar. «Das ist einfach nur deswegen, damit wir im Fernsehen besser gesehen werden. Es hat nichts damit zu tun, jüngere Leute ansprechen zu wollen», grinst Gaw. Die Farbe nennt sich übrigens ganz offiziell 'Acid Lime'.