MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

6h Spa: Geplanter Doppelsieg für die Toyota LMP1

Von Oliver Müller
Fernando Alonso, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima gewinnen den Saisonauftakt der Sportwagen-WM (FIA WEC) in Spa-Francorchamps. Zweiter Toyota macht Traumergebnis für den japanischen Hersteller perfekt.

Die Super-Season 2018/19 hätte für Toyota nicht besser beginnen können. Mit einem medienwirksamen Triumph vom TS050 Hybrid um Formel-1-Pilot Fernando Alonso sowie dessen zwei Wagenpartner Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima konnte der Saisonauftakt der FIA WEC erfolgreich abgeschlossen werden. Das siegreiche Fahrzeug hatte das 6-Stunden-Rennen im belgischen Spa-Francorchamps bereits von der Pole-Position aus begonnen. Über die Renndistanz büßte das Trio die Spitzenposition (Boxenstopp bereinigt) nie ein. Lediglich ein außerplanmäßiger Halt zum Fixieren der Sicherheitsgurte hatte dem am Ende siegreichen Gespann zu Rennmitte kurz Probleme bereitet.

Damit feierte Fernando Alonso bei seinem Debüt in der FIA WEC bereits den ersten Sieg. Zusätzlich führt er gemeinsam mit Nakajima und Buemi die WM-Tabelle an. Der Schüssel zum Erfolg ereignete sich jedoch schon in der Qualifikation. Dort fuhren die schnelleren Teamkollegen Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López mit einem falsch deklarierten Benzin-Durchflussmeter. Somit musste dieses Trio mit Rundenrückstand aus der Boxengasse losfahren. Zwar hatte das Fahrzeug den Abstand zum Schwester-Fahrzeug über die Distanz fast zugefahren, doch zum Besteigen des obersten Platzes auf dem Podium fehlten am Ende 1,444 Sekunden. Dabei half auch mit, dass die Toyota-Teamleitung den #7 Toyota beim letzten Splash&Dash-Stopp genau zehn Sekunden länger in der Box hatte warten lassen, als den #8 Toyota von Alonso. Und obwohl Schlussfahrer Conway auch dieses Zeit-Delta wieder auf den F1-Fahrer egalisierte, setzte er zu keinem Überholmanöver mehr an.

Rang drei ging an den Rebellion R13 von André Lotterer, Neel Jani und Bruno Senna. Danach sah es zwischenzeitlich gar nicht mehr aus, denn der Wagen des Trios wurde zwei Stunden vor Rennende mit der Spiegelei-Flagge in die Box gerufen. Grund war eine nicht mehr funktionierende Datenübertagung zu den Regelhütern. «Es handelte sich um ein Bauteil der FIA und war somit nicht unser Versagen. Es ist sehr schade, unschuldig das Rennen ruiniert zu bekommen», war Lotterer mächtig sauer.

Für die LMP1-Rückkehrer von Rebellion war es dennoch ein ermutigendes Wochenende. Die beiden bei Oreca in Frankreich gebauten R13 präsentierten sich als die stärksten Herausforderer der Werks-Toyota. Der zweite Rebellion von Mathias Beche, Gustavo Menezes und Thomas Laurent holte Rang vier. Mit diesem Ergebnis hatte die Mannschaft vor dem Wochenende in keiner Weise gerechnet.

Die BR1-AER von SMP Racing konnten dagegen in Spa-Francorchamps die gesteckten Erwartungen nicht erfüllen. Über das Wochenende fanden die bei Dallara entstandenen Wagen kein passendes Setup für die Stecke in den belgischen Ardennen. Auf Platz vier liegend crashte zudem Matevos Isaakyan bei 'Raidillon' spektakulär und beendete das Rennen der #17, die er sich mit Stéphane Sarrazin und Egor Orudzhev teilt, vorzeitig. Der zweite BR1 belegte hinter dem ENSO CLM nur Rang sechs.

Die GTE-Pro-Kategorie wurde in Spa-Francorchamps von Ford und Porsche dominiert. Während zunächst die jeweils beiden Fahrzeuge der zwei Hersteller an der Spitze fuhren, hatte ein heftiger Crash von Ford-Pilot Harry Tincknell ausgangs der 'Eau Rouge' das Quartett gesprengt. Mit Fortschreiten des Rennens konnte sich Porsche (aufgrund eines guten Reifen-Mangements) immer stärker ins Szene setzten, doch am Ende siegte dann doch der amerikanische Hersteller. Stefan Mücke, Olivier Pla und Billy Johnson hatten letztendlich 13,931 Sekunden Vorsprung vor dem 911 RSR von Michael Christensen und Kévin Estre .

Dieses Duo wurde durch eine Stop&Go-Strafe um den Klassensieg gebracht. Estre hatte beim Anfahren nach einem planmäßigen Boxenhalt unerlaubterweise die Räder durchdrehen lassen. Der zweite Porsche von Richard Lietz und Gianmaria Bruni schien auf Platz drei einzulaufen. Doch in den letzten Sekunden des Rennens wurde er noch vom Ferrari von Davide Rigon/Sam Bird abgefangen.  

Ferrari hatte trotzdem ein schwieriges Wochenende, für das der italienische Hersteller eine schlechte BoP verantwortlich machte. Der zweite 488 GTE Evo von Alessandro Pier Guidi und James Calado crahste in der Boxengasse mit dem GTE-Am-Porsche von Project 1, nachdem die Ferrari-Crew den Wagen 'unsicher' hat losfahren lassen. Somit ging Platz fünf an den BMW von Tom Blomqvist und Antonio Felix da Costa.

In der LMP2-Klasse siegte der Oreca 07 von Roman Rusinov, Jean-Eric Vergne und Andrea Pizzitola. Dieses Trio von G-Drive Racing ist eigentlich in der European Le Mans Series (ELMS) unterwegs und absolvierte eine WEC-Gaststart. Die GTE-Am-Werung ging an den Aston Martin Vantage von Paul Dalla Lana, Pedro Lamy und Mathias Lauda.

Der nächste Lauf der FIA WEC ist bereits das Highlight der Saison: Die 24 Stunden von Le Mans am Wochenende des 16./17 Juni.


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