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Porsche lässt 956 und 919 Hybrid gemeinsam vom Stapel

Von Oliver Müller
Ruhmreicher Prototypen: Der Porsche 956 C (li.) und der 919 Hybrid

Ruhmreicher Prototypen: Der Porsche 956 C (li.) und der 919 Hybrid

Die beiden Porsche-Legenden Timo Bernhard und Hans-Joachim Stuck absolvieren auf der Nordschleife des Nürburgrings eine spektakuläre Demorunde mit dem Porsche 919 Hybrid Evo und dem Porsche 956.

Am kommenden Samstag (12. Mai) gibt es für Porsche-Enthusiasten einen ganz besonderen Leckbissen. Denn mit dem 956 C und dem 919 Hybrid werden zwei der erfolgreichsten Rennwagen des schwäbischen Herstellers gemeinsam für eine Demorunde auf die Rennstrecke geschickt. Schauplatz ist die Nordschleife des Nürburgrings, auf der am gleichen Wochenende auch das bekannte 24-Stunden-Rennen stattfindet. Beide Fahrzeuge stammen aus komplett unterschiedlichen Epochen und bieten somit eine sehr schöne optische Vergleichsmöglichkeit, wie sich die Prototypen-Regeln über die Jahrzehnte entwickelt haben.

Und auch in den Cockpits wird mit Timo Bernhard und Hans-Joachim Stuck jeweils ein echter Porsche-Starfahrer Platz nehmen. «Die Nordschleife ist für mich Heimat. Schon als Kind durfte ich meinen Vater in die Eifel begleiten. Die Komplexität dieser über 20 Kilometer langen Strecke ist mit nichts zu vergleichen», freut sich Bernhard auf den Show-Auftritt. Der 37-Jährige ist amtierender Sportwagen-Weltmeister und fährt in der Saison 2018 im ADAC GT Masters. Ihm gelang außerdem bereits fünfmal der Gesamtsieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 siegte er zudem auch beim FIA-WEC-Rennen in der Eifel, welches jedoch auf dem GP-Kurs ausgetragen wurde.

Genauso wie Bernhard (2010 und 2017) hat es auch Hans-Joachim Stuck zu zwei Siegen bei den 24 Stunden von Le Mans (1986 und 1987) gebracht. Beim Langstrecken-Rennen auf dem Nürburgring stand er (mit BMW) dagegen nur dreimal ganz oben.

Der Nürburgring ist für den 956 C ein ganz besonderes Pflaster. Hier hatte der unvergessene Stefan Bellof im Training zum 1000-Kilometer-Rennen 1983 auf der 20,835 Kilometer langen Variante in 6:11,13 Minuten eine historische Bestmarke erzielt. Dabei fuhr er Durchschnittsgeschwindigkeit von über 200 km/h. «Nicht nur die großartigen Leistungen von Stefan Bellof haben mich immer beeindruckt. Er muss ein Pfundskerl gewesen sein. Mit welchen Weggefährten ich auch sprach, sie verehrten ihn alle. Sein bis heute ungebrochener Nordschleifen-Rekord von 1983 ist gigantisch», meint Bellof-Bewunderer Bernhard.

Mit dem 919 Hybrid fuhr Porsche in den Jahren 2014 bis 2017 in der FIA WEC. Zum Ende der Saison zog sich das LMP1-Team jedoch aus der Sportwagen-WM zurück. Über den Winter entstand in Weissach nun eine Evo-Version des Rennwagen. Mit dieser hatte Neel Jani im letzten Monat auf der Strecke in Spa-Francorchamps einen sensationellen Rekord aufgestellt. Der Schweizer umrundete die Strecke in Belgien in 1:41,770 Minuten und war damit flotter unterwegs als Lewis Hamilton im Mercedes-F1. Beim FIA-WEC-Rennen am vergangenen Wochenende kamen die Standard-LMP1 nicht über 1:54,781 Minuten hinaus (Toyota-Pilot Kazuki Nakajima in der Qualifikation). Am kommenden Wochenende wird der 919 Hybrid Evo jedoch nicht auf eine Rekordrunde aus sein, sondern hinter einem Safety-Car um die Strecke geleitet.


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